Impuls neue Lebensphase

Einführung

Zurück an jenem Ort, wo genau vor einem Jahr jene Unterhaltung startete, die mein Wohn-Leben komplett auf den Kopf gestellt hat. Eine Entwicklung die so nicht vorhersehbar war, denn ist man in den Ferien und in Gesellschaft von geschätzten Freunden, dann ist man auch zur Diskussion von Themen offen, welche im normalen Alltag den Rollladen-Schliessknopf auslösen würden.

So war ich dann auch zwischen überrascht und amüsiert als die Freunde das Thema barrierefreies Wohnen lancierten. So war mir dann auch nicht unmittelbar klar, dass das Thema nicht zufällig als Beitrag für eine immer laufende Unterhaltung zur Sprache kam. Schlucken und die nicht gesteuerte sondern automatische Abwehrhaltung zum übermittelten Impuls:

Habt ihr schon mal darüber nachgedacht euer Haus zu verkaufen und in eine Wohnung zu ziehen?

Nein hatten wir nicht und jetzt wo es nicht mehr um die dicke Müller aus der Quartier und auch nicht um den dünnen Huber aus dem Tennis-Club ging sondern Frau und ich gemeint waren, kroch ein Hauch von! Was? Verwunderung, Verärgerung durch die Gedärme. Klar durch die Gedärme, denn iin einer launigen Gesprächsrunde gehört es sich den coolen Pokerface-Friend abzugeben und nicht aufzuheulen, als ob man gefragt wird ob trotz Ferien die Sparbüchse noch genügend für den Kauf von Weihnachtsgeschenken gefüllt ist.

Nein die Frage war nicht obszön sondern so harmlos wie trinkt ihr den Kaffee noch mit Zucker. Aber eben das Gedärm meldete, hatte dies Prise Unanständigkeit als Aromaelement hinter de simplen Frage, die strahlend lächelnd in den stillen Raum hineinposaunt wurde.

Neu hinzugefügt 06.10.2015

Es folgte keine heisse Diskussion, denn wir liessen das Thema ohne Gegenwehr einfach in der Luft hängen..... Es gab kein Abfeuern von Gegenargumenten. Wir fühlten uns gar nicht angesprochen, fühlten wir uns doch fit und agil um mit der Last fertig zu werden die mit gut 1000 m2 Gartenspass einhergehen. Blumen und blühende Sträucher sind gottgewollte Natur und die entwickelt sich daher von ganz allein und mit dem Haushalt ist es nicht anders. Schon 1977 hat

Johanna von Koczian - Das
bisschen Haushalt 1977 - YouTube

gesungen.

Wir waren sehr zufrieden mit unseren häuslichen Rahmenbedingungen. Wir hatten uns mit ständigem Einsatz unser ganz persönliches Paradies nach unseren persönlichen Präferenzen geschaffen. Ein Ort, wo sich unsere Akkus wie von Zauberhand täglich aufluden. Eine andere Umgebung zu wählen, das war doch eine Gedankensünde und überhaupt noch über 30 Jahre weg, wo doch wie man liest alle Menschen immer älter werden und das Erreichen der Hundertmarke für viele zum Normalfall werden könnte.

Brunnen und Rhododendren

In meiner persönlichen Dechiffrierung hiess dies doch, dass es nur eine Frage von etwas Disziplin und einer grossen Portion Sportlichkeit sein konnte, um die Hundertermarke zu knacken. Disziplin und viel Sport, eine lächerliche Herausforderung, die mir keine Probleme bereiten konnte. Die Kilos zu viel die kamen doch von meinem konstanten Zeitmangel und nicht von mangelnder Disziplin. War dieser Gedankengang richtig!

Kiscchbaumblüte im Mai

Unsere Freunde gingen mit dem Thema mit ausserordentlicher Empathie um, soll heissen es wurde nicht gepusht und nicht missioniert. Es wurde geduldig gewartet, um bei passender Gelegenheit eine treffende Bemerkung zu machen und entsprechender Input gemacht wurde, war es immer ein Impuls zum Nachdenken. Zur Auseinandersetzung mit der Behauptung, dass man die Suche nach einer barrierefreien Wohnung dann anpacken muss, bevor es an allen Ecken und Enden zwickt.

Man hört zu, nickt und denkt. Richtig, aber so ein paar Jährchen Zeitvorlauf gibt es sicher noch, weil wir fit sind, fit sind, fit sind… Wir sind fit, bis wir ins Alters- oder Pflegeheim getragen oder gerollt werden.