Notizen zu täglichen Beobachtungen und Ereignissen. Aktuell im Sinne, dass es nicht um Lebensrückblicke geht sondern um fortlaufende Aufzeichnungen mit Beginn dieser Sammling an Notizen.

Frisch hinzugefügt 04.09.2016

Ein letzter Wunsch wurde erfüllt.

Die Verstorbene aus dem Familienkreis hat in der präzisen schriftlichen und letzten Verfügung den Wunsch geäussert, im grünen naturbelassenen Umfeld zum Haus, wo sie nach einem intensiven und arbeitsreichen Leben gegen 10 glückliche Jahre verbrachte und bis zum Tod mit 90 plus, selbständig, unabhängig, selbstbewusst und bei klarem Verstand Freundschaften pflegte und immer eine tolle Gastgeberin war, ihre letzte Ruhe zu finden.

So klar bestimmend, was sie wollte, was ihr passte, war diese Person auch über den Tod hinaus. Die Asche der Natur übergeben, keinen Grabstein, keinen Pfarrer und keine Abschiedsfeier.

Ruhestätte in er Natur

Familie und beste Freunde fanden sich ein. Keine Rede, kein Gebet und kein Gesang. Alle Anwesenden konnten ihren ganz persönlichen Gedanken nachgehen und so eine letzte Zwiesprache pflegen, wie sie dann ehrlicher nicht sein kann. Damit entfiel auch jegliche Versuchung aus Pietät eine Verneigungsnummer hinzulegen, die egal mit welcher Balance sie ausgeführt wird, anderen Anwesenden immer Angriffsfläche bietet. Man kann es ja nie allen Menschen recht machen. Kritik am gezeigten Zuviel oder Zuwenig ist immer möglich. Sei es an Ort und Stelle oder aber zeitverzögert als berichtender Augenzeuge im Kreise der Abwesenden.

Diese Art Abschied nehmen, war eine neue Erfahrung, die aber überraschenderweise durchaus positive Aspekte in mein Bewusstsein beförderte.

Ausblick von Ruhestätte

Aussicht von der Ruhestätte.

Frisch hinzugefügt 15.09.2016

Wer bereits gesundheitlich angeschlagen ist, würde gerne auf weitere andersartige Schmerzen verzichten!

Aber gegen Schmerz der einem zugefügt wird ist der Mensch machtlos. Es war an sich ein Sommer, wo wir persönlich gar nicht stark von Bienen und Wespen heimgesucht worden sind und aus längst vergangenen Jugendtagen war ein Wespenstich zwar nicht als zu ignorierendes Ereignis in Erinnerung, aber es war doch kein Horrorvorgang, wie diese Wespenattacke, deren Auswirkung im Bild festgehalten ist.

Wirkung

Für jemand der bereits unter den körperumspannenden Auswirkungen einer Krebsbehandlung leidet, ist ein höllisch juckender und schmerzhafter Wespenstich alles andere als eine Lappalie.

Nun es ist anzunehmen dass die reichliche vorhandenen Giftstoffe der Chemo, welche die Wespe angesaugt hat, auch nicht zu deren üblichen Stech-Spass-Vergnügen beigetragen hat.

Jedoch nicht daran zu denken was passiert, wenn sie mit diesen Giftstoffen im Rüssel den nächsten Menschen sticht.

Dies ist nicht einfach ein Klagelied über einen Wespenstich. Es hat Apothekermittel und drei Tage gedauert, bis die Sache im Griff und am Abklingen war.

Frisch hinzugefügt 17.09.2016

Das neue Auto meiner Frau.

Gemäss Testament geerbt und doch gehört es noch der Verstorbenen. Genauer gesagt der Erbengemeinschaft. Widersprüchliche staatliche Vorgaben sorgen für Irritationen bei den Erben und machen es unmöglich sowohl das Gesetz als auch das Regelwerk der Strassenverkehrsordnung zu beachten.

Das Gesetz schreibt vor, dass trotz eindeutigem Testament der rechtliche Erbantritt eine Karenzzeit von drei Monaten vorsieht, damit andere Erben oder Dritte (!) Einspruch erheben können. Die Amtsmitteilung lässt aber zu, dass man Erbgut vom Erblasser mitnimmt und genau das haben wir mit dem Auto gemacht. Mitgenommen und Nutzung gestartet, denn das Auto ist praktisch brandneu und monatelanger Nichtgebrauch von Autos ist der Blechkarosse grundsätzlich nicht zuträglich. Also zu vermeiden.

Andererseits sieht die Strassenverkehrsordnung vor, dass wenn ein Auto einen neuen Besitzer hat, muss der Wechsel und die neue Adresse innert 14 Tagen dem zuständigen Strassenverkehrsamt gemeldet werden.

Womit wir ein Problem betreffend korrektes Verhalten haben, denn das Umschreiben und Lösen von neuen Kennzeichen sollte erst nach Ablauf der dreimonatigen Karenzzeit stattfinden.

Als ordnungsliebender Mensch, habe ich inzwischen die Versicherung kontaktiert um mitzuteilen, dass wir das Auto nutzen (betrifft Versicherungsfrage nach dem häufigsten Fahrer). Der Versicherungs-Gesprächspartner, zögerlich und defensiv, maulte "sie können doch nicht mit dem Auto einer Toten herumfahren"! Frust kontrolliert und Sprache auf gezügelt eingestellt (Eigeneinschätzung, meine Frau sieht das oft anders!) wies ich auf das Erb-Abwicklungs-Gesetz hin. Wir einigten uns als Schritt eins, dass ich eine Kopie der Amts-Verfügung zustelle. Ist einige Tage her. Offizielle Stellungnahme ausstehend.

Kratzer am Auto, am frisch gegerbten praktisch neuen Auto meiner Frau, musste ich aus heiterem Himmel auch feststellen. :(! :(! Woher sie kommen, keine Ahnung! Waren die Kratzer schon beim Abholen des Autos vorhanden und ich habe sie erst bei Tageslicht gesehen?

Habe ich die Kratzer verursacht, aber nicht bemerkt?

Hat sie ein Dritter beim Parkieren verursacht?

Die Erklärung fehlt, aber jede Erklärung verursacht Ärger.Auch weil gut informierte Freunde darauf hinwiesen, dass es ja als Parkschaden oder als Unfall deklariert werden muss und für den Parkschaden eine Parkschaden-Deckung vorhanden sein muss.

Ein neues Auto und sofort muss Zeit und Energie aufgebracht werden um das Spassvehikel geniessen zu können. Eine Überraschung mit offenem Ausgang. Im Moment ist Abwarten angesagt.

Sportsvan