Schon bevor das Internet zur Tribüne für jeden und alles wurde, war die Linie zwischen freier Meinungsäusserung und Diskriminierung schwierig genug zu definieren. Soziale Medien und unmittelbare Kommunikation haben dies zu einem Minenfeld gemacht, wie ein Fall aus der Schweiz zeigt. Im Oktober 2017 filmte jemand in der Nähe des Bahnhofs der Nordwestschweizer Stadt Delsberg eine Auseinandersetzung zwischen zwei Jungen und stellte den Film ins Netz. Er zeigt, wie sich der eine Junge dem anderen nähert, diesen zu Boden wirft, und wie beide darauf ihres Weges gehen. Nachdem der Film 50'000 Mal angesehen und 20'000 Mal geteilt worden war, sorgte die Mutter des angegriffenen Jungen auf Anraten der örtlichen Polizei dafür, dass das Video vom Netz genommen wurde. Weshalb? Viele der mehreren Hundert Kommentare fokussierten sich auf die Hautfarbe: Der Aggressor war dunkel-, der Angegriffene hellhäutig, und die Diskussion führte zu einer Spirale von Hasstiraden, viele davon gegen ...
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