Notenstein Gespräch: Grenzen des Wachstums?
Noch könne nicht beurteilt werden, ob der 1972 unter dem Titel «Die Grenzen des Wachstums» prognostizierte Kollaps der Weltwirtschaft tatsächlich eintreten würde, so der langjährige deutsche Aussenminister Joschka Fischer im Gespräch mit Notenstein. Klar sei aber der Trend zu weiterhin starkem Wachstum von Bevölkerung, Mittelschicht, Urbanisierung und Konsum.
Kontrovers diskutieren wir die Frage nach einer «Weltregierung» zur Lösung der umweltpolitischen Probleme, die Chancen und Risiken des Aufstiegs Chinas zur Weltmacht, die Energiewende als Opportunität für Investoren sowie die Herausforderungen Europas im globalen Wettbewerb. Wenig überraschend fordert unser Gesprächspartner ein starkes Europa, auch um die Interessen kleiner und mittelständischer Unternehmen im rauer werdenden Umfeld auf den Weltmärkten besser schützen zu können. Und er ist optimistisch, dass der europäische Kontinent seine Schläfrigkeit ablegen und zu mehr Dynamik und Innovation finden wird.
Fest steht, dass wir uns auf ein neues Konkurrenzumfeld, auf einen verschärften technologischen Wandel und auf ein instabileres geopolitisches Umfeld einstellen müssen. Strategische Investitionsentscheide hängen für Unternehmen und Private also zunehmend auch von geopolitischen Prognosen ab. Einig sind wir mit Joschka Fischer darin, dass die kommenden Jahre durch eine bleibend hohe Volatilität der Märkte gekennzeichnet sein werden. Für Anleger bedeutet das in erster Linie, dass eine sorgfältige und realistische Analyse von Risikofähigkeit und Risikobereitschaft unerlässlich bleibt.
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