Norwegen: Bergen-Kirkenes-Bergen – die Winterreise mit Hurtigruten Teil 5

2.03.2012 von Alesund  nach Molde

Frisch gestärkt durch eine Auswahl leckerer Nachspeisen (auf dem Buffet stehen immer mehrere Kuchen und Torten, Cremen, Mousses, eine Eiskreation, Früchte und Beeren) lassen wir die herrliche Landschaft an uns vorbeiziehen und geniessen dieses einzigartige Licht:

Fähre Molde - Fumeset

Nach zweieinhalbstündiger Fahrt legen wir um 17:30 in Molde an.

Die Sonne steht schon tief, und in diesen Breitengraden tut sie das länger als bei uns, weil die Pole abgeflacht sind.

Die folgenden Bilder sind alle zwischen 17:30 und 18:30 in Molde entstanden:

Die Trollfjord legt um 18:30 wieder ab und wird um 22:00 in Kristiansund erwartet.

Wir gehen erst mal in auf Deck 8 und da das Internet hier auch in den hinteren Aufenthaltsräumen funzt, können wir schauen, was es Neues gibt und unsere Fotos anschauen.

Ich habe heute da auch eine Steckdose für meinen Lap gefunden, sodass ich nicht an den öffentlichen Dingern arbeiten muss, die wirklich sehr öffentlich sind, da jeder mitlesen und schauen kann, was man macht. Und da gibt es ein paar ältere Herrschaften, die sich gerne mal zeigen lassen, wie so ein PC funktioniert und einem ständig über die Schulter gucken.  (Genau diesen Satz habe ich in einem Mail geschrieben, worauf die Mitleser still und leise verschwunden sind…).

Das Abendessen, das hier verwirrenderweise „Middag“ heisst, wird in zwei Sitzungen an einem fest zugewiesenen Tisch serviert: Um 18:30 oder 20:30.

Wir sind in die zweite Sitzung eingeteilt, was den Vorteil hat, dass wir so lange sitzen können, wie wir wollen. Wir haben Tisch Nr. 30, und erfreulicher Weise ist das ein Zweitertischchen.

Wir haben bei der Buchung angegeben, dass wir Vegetarier sind, und das scheint die Bedienung auch zu wissen:

Wir bekommen als Starter eine Gemüsekrokette, danach mit Risotto gefüllte Paprika, dazu Pilzgemüse und Süsskartoffelpüree, und zum Nachtisch ein warmes Schokoladentörtchen mit flüssigen Herz, dazu Vanillecreme und Melonensorbet. Alles wirklich lecker und liebevoll angerichtet.

(Für die Fleischesser gab es zur Vorspeise Klippfischbällchen auf Rucola-Salat, danach Hühnchen mit Gersten-Risotto).

Verhungern lassen sie uns hier also gewiss nicht, wenn schon, eher verdursten: Der Kaffee ist dermassen scheusslich, dass man ihn kaum trinken kann, wenn man sich die gebrühte Variante gewohnt ist. (Es gibt aber auch Nescafé, was mir wenn schon besser schmeckt) und beim Schwarztee ist es nicht besser: der Beutel gibt nur Farbe ab, keinen Geschmack, was aber auch am Wasser liegen könnte. Zudem hat der Orangensaft heute morgen nachgezogen: Das war oranges Wasser, sonst nichts. Und Alkohol ist "skandinavisch teuer": 4 dl Bier kosten CHF 10.--, eine Flasche Wein ab CHF 60.--, und das ist wirklich die allergünstigste. Eine Karaffe Schiffs-Wasser (Hahnenwasser) wird hingegen gratis serviert, irgendwelche Softdrinks sind im Restaurant nicht erhältlich.

Um 23:00 bricht die Trollfjord zu ihren zwei längsten Etappen auf: Zuerst heisst es morgen um 06:00 "Trondheim Ahoi!"