
Norwegen: Bergen-Kirkenes-Bergen – die Winterreise mit Hurtigruten Teil 2009.03.12 Vesteralen: von Harstad nach Sortland Wir müssen früh aufstehen, denn bereits um 8:15 legt das Schiff in Harstad an, einem 23‘000 Einwohner zählenden Ort auf den Vesteralen. Das ist die Inselgruppe nördlich der Lofoten. Wir haben einen Ausflug gebucht, der uns über die Hauptinsel und nach einer Ueberfahrt mit der Fähre nach Sortland, dem Hauptort der Inselgruppe, bringt, wo wir wieder in die Trollfjord einsteigen. Das Wetter ist alles andere als berauschend: Die Wolken hängen tief und die letzte Hoffnung, dass sich das Wetter bessern könnte, schwindet, als beim Besteigen des Busses ein Graupelschauer über uns nieder geht.
Wir besuchen etwas ausserhalb von Harstad die wunderschöne Kirche von Trondenes im Nieselregen…
… und sehen, wie die Trollfjord an uns vorbeigleitet mit Kurs auf Risoyhamm und Sortland.
Das Gotteshaus wurde 1250 erbaut, war im Mittelalter die bedeutendste Kirche des hohen Nordens und ist bis heute die nördlichste Steinkirche der Welt.
Hier gibt es eine kurze ökumenische Andacht – mutig, so was unangekündigt in ein Ausflugsprogramm aufzunehmen, und das Murren kommt auch vereinzelt. Am Schluss sitzen aber doch alle schön brav in den Kirchenbänken, die an den Seiten mit einem Holztürchen geschlossen werden, singen „lobe den Herrn“ und beten das Vaterunser, jeder in seiner Sprache. Die Texte dazu verteilt der Pfarrer höchstpersönlich.
Derart geistig gestärkt geht es bei leichtem Schneefall zur „Adolf-Kanone“, einem Relikt aus dem 2. WK mit einem Kanonenrohr von über 20 m Länge und einem Durchmesser von 40 cm, sodass ein Mann hindurchkriechen kann. Das ist ein richtiges Ungetüm, das grösste seiner Art weltweit, und dazu gehört eine ganze Anlage.
Auch dieser Programmpunkt stand nicht im Ausflugsbeschrieb, denn das habe ich ganz bestimmt nicht gebucht. Ist aber interessanter, als ich dachte, und angesichts des Wetters draussen, verpasst man nichts. Zudem ist es da drin angenehm warm.
Jetzt fährt uns der Bus direkt unter das Vordach des historischen Museums, weil es inzwischen stark regnet. Wir erfahren da etwas über die Geschichte Norwegens von der Wikingerzeit bis heute. Die Ausstellung ist sehr schön gemacht, mit vielen originellen Ideen zur Präsentation. Und warm ist es da auch.
Apostel Egede in der nachgebauten Kirche von Trondenes
Auf der Weiterfahrt kommen wir an einem gefrorenen Fjord vorbei und unzähligen bunten Häusern. Natürlich wäre das bei Sonnenschein alles viel schöner, aber auch und gerade dieses Wetter gehört zu einer Nordlandreise, und die sich ergebenden Stimmungen sind ganz spannend, wenn auch schwierig zu fotografieren.
Wir sind hier in einem Landwirtschaftsgebiet, wo sich die nördlichsten Erdbeerfelder der Welt befinden. Die Ernte findet jeweils im August statt, was schwer vorstellbar ist, zumindest heute.
Mit der Fähre geht es über den Kvaefjord, der die Inseln Hinnoya und Langoya trennt und weiter nach Sortland, dem Verwaltungszentrum der Vesteralen.
Nach drei Stunden sind wir wieder auf der Trollfjord, und langsam bessert sich das Wetter: Es ist jetzt bewölkt, aber trocken.
26.01.2013, 17:42 von Karin |
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