
Norwegen: Bergen-Kirkenes-Bergen – die Winterreise mit Hurtigruten Teil 14 06.03.12 Auf dem Weg zum Nordkap
Um den Rückstand aufzuholen geben die Kapitäne – es sind drei, damit immer eine Entscheidung gefällt werden kann – ordentlich Stoff. Die Motorengeräusche sind daher zu vernehmen, während man normalerweise praktisch gar nichts hört; da gleitet das Schiff einfach dahin, als ob es sich treiben liesse. Bei älteren Schiffen aus der Flotte dürfte das wohl etwas anders sein. Aus Zeitmangel wurden die Häfen Oksfjord und Hammerfest ausgelassen, die in den frühen Morgenstunden hätten angelaufen werden sollen, während wir sowieso geschlafen hätten. Ohne etwas verpasst zu haben, stehen wir bei schönstem Wetter und 3°C Plus auf Deck und geniessen die Aussicht auf eine Landschaft aus Schnee und Eis, während sich die Sonne langsam über die Berge erhebt.
Wir befinden uns jetzt in der Finnmark, am nördlichen Rand der arktischen Tundra, da gibt es praktisch keine Vegetation mehr. Die angenehme Temperatur macht der Golfstrom möglich, durch den es durchschnittlich ganze 20°C wärmer ist, als an anderen Orten auf dem 71. Breitengrad. Durch dreimaliges Hupen wird das Schwesterschiff, die Richard With, begrüsst, die wir kreuzen.
Der nächste Hafen oder besser: Anlegestelle, ist Havoysund, und die ist praktisch der Dorfplatz:
Innert einer Viertelstunde werden die benötigten Güter ausgeladen und neue Fracht verstaut, dann legen wir schon wieder ab.
Nur 400'000 Norweger leben nördlich des Polarkreises, und das ganz schön verstreut: So sieht man immer wieder diese bunten Häuschen, auch an den entlegendsten Stellen und fragt sich, was diese Menschen hier wohl machen?
Wir fahren nahe an einer Klippe vorbei, und da sehe ich es: Ein Rentier!
Anders als bei den Walen habe ich diesmal das richtige Objektiv auf der Kamera, bin aber zu spät, um auch noch das zweite Tier zu fotografieren, das sofort die Flucht ergriffen hat. Die Rentiere sind hier nicht im eigentlichen Sinne wild, obwohl sie sich frei bewegen können, denn sie gehören den Samen, die mit ihnen der natürlichen Migrationsroute entlang von Russland, Finnland nach Norwegen und wieder zurück wandern.
Wir sind gut in der Zeit und aller Voraussicht nach sollten wir pünktlich um 11:45 In Honningsvag ankommen, dem Ausgangspunkt für unseren Ausflug zum Nordkap, dem nördlichsten auf Erden erreichbaren Strassenpunkt.
01.07.2012, 17:53 von Karin |
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