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Karin » Blog » Galapagos-Inseln: Das Ende ...

… so titelt Swissinfo  und benennt neben den Uebeltätern illegaler Fischfang und Anstieg der lokalen Bevölkerung, auch den Tourismus, und der kommt bei der Aufzählung gleich an zweiter Stelle. Da möchte ich doch ein wenig relativieren.

Wer diese Inseln einmal besucht hat, weiss, dass sich die Touristen peinlich genau an Regeln halten müssen: Schon bei der Einreise wird das wenige Gepäck gründlichstens kontrolliert, damit niemand Früchte, Samen oder Tiere einschleppt, die der örtlichen Natur schaden könnten.

Jedes der 86 lizenzierten Schiffe (Stand 2008), die pro Woche 1'866 Passagiere durch den Archipel schippern, haben einen Guide der Naturschutzverwaltung an Bord, der die Passagiere auf jedem Landgang begleitet und darüber wacht, dass keiner einen Fuss rechts oder links des markierten Weges setzt, etwas einsammelt oder auch nur berührt, oder Abfall liegen lässt.

Die Touristen – meistens von der ökologischen Sorte – verhalten sich schon von sich aus regelkonform.

Unbestritten ist, dass die Besucherzahl ständig zunahm: 1990 waren es 40'000, 2006 schon 140'000 und 2008 gar 170'000 Touristen, die in dieses Paradies drängten, bzw. zugelassen wurden. Seither hat die Ecuadorianische Regierung die Kontingente zwar nicht mehr ausgeweitet, aber es wäre wohl die bessere Politik gewesen, ausschliesslich auf einen exklusiven Tourismus zu setzen, um weit weniger, aber dafür (noch) besser zahlende Gäste zu haben. Heute kostet eine Galapagos-Reise ohne Interkontinentalflug verglichen mit den 90erJahren etwas zwischen der Hälfte und zwei Dritteln, und das muss nicht sein.

Zudem hat der Flugverkehr von 2001 bis 2006 um 193% zugenommen!

Den Tieren schaden die Besuchermassen aber nicht, das haben mehrere Studien einwandfrei belegt, und das wird einem auch sofort klar, wenn man sieht, wie Vögel unmittelbar am Wegesrand nisten, obwohl weiter weg auch noch genügend Platz wäre. Einige Arten, die gar keine Nester bauen, sondern ihre Eier direkt auf den Boden legen, tun dies manchmal sogar mitten auf den schmalen Wegen!

Für die Touristen selber wäre aber eine Beschränkung mehr als wünschenswert, fühlt man sich doch des Oeftern ziemlich durchgeschleust, denn vor der eigenen Gruppe ist schon eine, und wenn die zur nächsten Sehenswürdigkeit weitergeht, geht es eben weiter, und die Gruppe dahinter schliesst auf. Nach einer gewissen Besuchszeit muss man die Insel auch wieder verlassen, weil neue Schiffe warten.

Wer sich nicht nur für die Fauna interessiert, sondern vielleicht auch für Vulkanologie, oder die Landschaft im Allgemeinen, muss schauen, dass er Gelegenheit hat, dies alles auch wirklich zu sehen. Wenn man dann noch fotografieren will, wird’s zeitlich ziemlich eng, und man fühlt sich schnell gestresst.

 

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                              auf Bartalomé: Aussicht auf die Insel Santiago und eines Unterwasserkraters, aus dem eine neue Insel wird

 

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                              Scudiasträucher

 

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                               letzter Vulkanausbruch vor ca. 100 Jahren auf Santiago (San Salvador) / Ecuador/Galapagos 2004

 

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                               Uferlandschaft mit Sally Lightfoot-Krebsen auf Santiago (San Salvador) / Ecuador/Galapagos 2004

 

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                               roter Strand auf Rabida und Seelöwen / Ecuador/Galapagos 2004

 

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                               Kakteenbäume und Landleguan auf Plaza Sur / Ecuador/Galapagos 2004

 

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                                                    Nebelregenwald auf Santa Cruz / Ecuador/Galapagos 2004

 

 

Es sind auch nicht die Touristen, die Katzen, Hunde, Ratten und Ziegen auf die Inseln bringen, die Flora und Fauna zerstören, sondern die meistens illegal niedergelassenen Ecuadorianer, die sich einen guten Verdienst erhoffen. Diese Leute jagen und fischen und bringen auch Seuchen mit, zudem sind sie gegenüber dem Abfallproblem völlig gleichgültig.

Wenn es der Regierung nicht gelingt, hier einen Riegel zu schieben, kann es für die einheimischen Arten wirklich sehr schnell ganz eng werden.

 

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                               Postoffice auf Floreana / Ecuador/Galapagos 2004

 

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    Puerto Ayora auf Santa Cruz / Ecuador/Galapagos 2004

 

Das weitere  Problem - der illegale gewerbliche Fischfang -  ist ein weltweites, wie die gesamte Ueberfischung der Meere und müsste schleunigstens international geregelt werden, und zwar bevor die letzten fischfressenden Tiere verhungert sind. Die Seelöwen teilen so ihr Schicksal mit Delfinen, Seevögeln etc.

Wenn man bedenkt, dass nur gerade 10% eines industriellen Fanges als Fisch auf unsere Teller kommt und die anderen 90% als toter Beifang wieder ins Meer geworfen oder zu Tierfutter verarbeitet wird, sollte das nachdenklich stimmen.

 

Die Galapagos-Inseln sind die Gipfel riesiger Schildvulkane, die vom Meeresboden bis 3'000 Meter hoch aufsteigen. Der Archipel liegt rund 1'000 km vor der Ecuadorianischen Küste, besteht aus 13 Hauptinseln und vielen kleineren; sie sind zwischen einer und fünf Millionen Jahre alt. Klimabestimmend sind der kalte Humboldtstrom von Süden und der warme Ninostrom von Norden her. Dadurch leben auf den Inseln sowohl antarktische (Pinguine) und tropische Tiere (Echsen). Die Pflanzenvielfalt ist sehr gering, da praktisch keine Insekten vorkommen, die für eine Bestäubung sorgen würden.

Jede Insel verfügt über endemische Pflanzen und Tiere, was die Studien von Darwin ermöglichte.

 

Im Zusammenhang mit einer Ecuador-Rundreise besuchten wir 2004 neun Inseln.

 

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                               Seelöwen und Galapagos-Pelikan auf Santa Fe / Ecuador/Galapagos 2004

 

 

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                               Maskentölpel auf Espagnola / Ecuador/Galapagos 2004

 

 

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                               Landschildkröten auf Santa Cruz / Ecuador/Galapagos 2004

 

 

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                                              Blaufusstölpel auf Santiago (San Salvador) / Ecuador/Galapagos 2004

 

 

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                               Blaufusstölpel-Küken auf Seymour / Ecuador/Galapagos 2004

 

 

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                                           Galapagos-Bussard auf Bartolomé / Ecuador/Galapagos 2004

 

 

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                               Meerleguan auf Santiago (San Salvador) / Ecuador/Galapagos 2004

 

 

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                               Landleguan auf Plaza Sur / Ecuador/Galapagos 2004

 

 

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                               Gabelschwanzmöve auf Plaza Sur / Ecuador/Galapagos 2004

 

 

 

 

19.01.2011, 22:39 von Karin | 764 Aufrufe

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