
Mittwoch, 6. Oktober 2010 08:00: Der Wecker klingelt, und wir einigen uns darauf, dass Kurt kurz die Fensterläden öffnet, sehen wird, dass es immer noch trüb ist, und wir weiterschlafen. Nix da: Ein strahlend schöner Tag erwartet uns mit Sonnenschein und blauem Himmel, ideal für eine Tageswanderung! Wanderausrüstung montieren, Picknickbrote schmieren, etwas Knackige (Chichorée), etwas Salziges (Käse) und etwas Saftiges (Tomatenscheibe) dazwischenklemmen, Tee abfüllen, Rucksäcke packen. Wir wollen in der Talsohle auf unserer Seite zuerst Richtung Biasca, dann auf der anderen Seite zurück und über Lottigna wieder nach Castro. Dafür müssen wir zuerst runter nach Acquarossa – ein recht unattraktiver Weg der Strasse entlang - dann geht es das erste Stück auf einem geteerten, aber praktisch unbefahrenen Strässchen bis nach San Remigio.
Im Oratorio gäbe es schöne Fresken zu bestaunen, aber auch hier muss man zuerst den Schlüssel irgendwo organisieren, wie auch für alle anderen Kirchen. Uns genügt die Aussenansicht, Leute mit Schlüssel treffen wir keine mehr.
Auf einem weichen Waldweg entlang des Brenno erreichen wir das idyllisch gelegene Ospizio di San Martino Viduale.
Ein herrlicher Platz zum Verweilen mitten in einem Kastanienwald. Das romatische Kirchlein hat bestimmt schon manches Hochzeitspaar gesehen. Bis jetzt ist uns nur ein Jogger begegnet, sonst sind wir ganz allein in einem Wald voller Marroni, Pilze (keine essbaren) und dem würzigen Duft der dunklen, fast schwarzen, feuchten Erde.
Ueber San Pietro
geht es weiter auf einem Höhenweg nach Ludiano,
wo wir durch einen Rebberg und das Felssturzgebiet wieder zum Brenno hinuntergelangen und bei Ganna über die Brücke auf die andere Talseite nach Rongie wechseln.
Jetzt sind wir so etwa in der Hälfte unserer Tour, und somit wird es Zeit für das Picknick. Frisch gestärkt geht es über einen Höhenweg mit wunderbarer Sicht auf den Sosto Richtung Lukmanier über Motto nach Dongio.
Hier befindet sich der einzige etwas grössere Laden in der Nähe von Castro, und da wir Merlot-Nachschub brauchen, entschliessen wir uns, diesen mitzunehmen, obwohl wir noch etwa zwei Stunden Marschzeit vor uns haben. Es hat uns niemand gesagt, dass der Weg nach Lottigna rauf zwar wunderschön, aber stellenweise ebenso steil ist…
Castro befindet sich nun schräg gegenüber auf der anderen Talseite: Also wieder runter, wo genau erfrage ich bei einem Tessiner, der gerade Wäsche auf seinem Balkon aufhängt, dem Fluss entlang bis zur Brücke und dann zurück zum Häuschen, von wo wir vor gut sechs Stunden abmarschierten. Jetzt will ich nur noch sitzen.
30.10.2010, 14:54 von Karin |
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