Montag, 4. Oktober 2010

Es regnet praktisch andauernd, aber durch das Steindach hört man die Tropfen nicht. Nur der Blick durch die kleinen Fensterchen offenbart die Nässe, das Grau, die zusammengeklebten Blätter des Nussbaumes auf dem Vorplatz, die Nebel, die aus den Wiesen steigen, die Hänge hoch gleiten, wo sie sich bald mit den anderen vereinen, die Sicht nehmen.

Ab und zu läutet ein Kirchenglöckchen, schickt sein typisches Gebimmel durch das Tal, verhallt irgendwo. Sonst ist hier nur Ruhe, selten ein Auto, kaum wahrnehmbar.

18° sind es im Häuschen, aber nach den guten Nachrichten von einem lieben Menschen war das warm genug. Ich habe mich dann auf mein Lieblingsplätzchen am Kamin begeben. Eingepackt in meinen kuscheligen Trainer, den dicken Socken und meinem Fleece-Schal habe ich da bis zum Abend vor mich hingeträumt, etwas gelesen, ein bisschen gesurft, geschrieben und war einfach nur glücklich und bin es noch.

Kurt hat Feuer gemacht, ich eine Minestrone gekocht, so, wie sie meine Mutter immer machte. Herrliche Hüttenromantik, Nescafé, Kakao und Porridge inklusive!

Dienstag, 5. Oktober 2010

Ich habe heute nicht viel anderes gemacht als gestern; es regnet immer noch, aber es ist so herrlich gemütlich in meiner Kuschelecke und die Ruhe und Stille tun so gut. Langsam lädt sich der Akku wieder auf.

Eine Freundin schreibt mir, man müsse nicht irgendwo hin fahren, um die Stille zu finden, wir hätten sie ja eigentlich in uns. Wie Recht sie hat! Und doch kommt es mir hier sehr entgegen, dass ich nicht durch vermeintliches Müssen von meinem Vorhaben still zu sitzen, abgelenkt werde. Hier fällt mein Blick nicht auf Wäscheberge, den unaufgeräumten Garten oder die schmutzigen Fenster.

Am späten Nachmittag tut es ein wenig auf, und wir spazieren etwas weiter ums Haus herum. Die schwarze Erde, die Hohlwege, die Smaragdeidechsen, die vielen bunten Blumen der Magerwiesen: Erinnerungen an  sonnendurchflutete, wenn auch ungeteilte Tage.

Die Wetterprognose für morgen sind gut, sodass wir den Wecker stellen; ich glaube zwar nicht, dass sie stimmt, will aber auch nicht, dass wir unsere Wanderung verschlafen…