Wikileaks will FIFA-Dokumente publizieren

Unglaublich, es ist der helle Wahnsinn was ansteht und zwischen heute und Weihnachten passieren kann. Es wird Millionen von gestandenen und von neuen Internetnutzern zum Surfen bewegen. Wer noch keinen oder einfach nur einen veralteten PC besitzt, tut gut daran sich schnellstens ein neues leistungsfähiges Gerät zuzutun, denn Millionen von Internetabstinenten Fussballfans wollen endlich die Wahrheit erfahren, wie es der geniale Sepp Blatter ungebremst schafft, dass ihm die gesamte Fussballwelt zu Füssen liegt.  Der Vergleich mit Louis dem XIV – als Sonnenkönig in die Geschichte eingegangen – ist nicht überzogen, wenn man bedenkt, dass ihm der Fussball-Hofstaat seine Wünsche immer erfüllt.

So weit bis heute bekannt ist, wird die FIFA wie von Zauberhand gelenkt. Seppi Blatter gibt keine Anweisungen und noch nie konnte bewiesen werden, dass Seppi und seine eingeschworene Truppe von vergoldeten Fussballthronträgern etwas Anderes machen, als die Interessen der Fussballsüchtigen zu befriedigen und das ungebändigte Verlangen nach unvorstellbaren Tatsachenentscheiden zu kultivieren. Der Entscheid die WM 2022 nach  Qatar zu vergeben, anstatt z. B. nach England mit Millionen von Fans, die das ganze Jahr Fussball zelebrieren und VIEL Geld dafür ausgeben, Seppi hat ihnen allen zu einem unglaublichen Seelen-Kick verholfen. Doch allen Medienberichten zum Trotz, ist es bis heute nicht gelungen Blatters Aussage zu erschüttern, dass es seine spirituelle Kraft ist, welche die Mitglieder des Exekutiv Komitees dazu bringt, ihm – dem FIFA-Gott – seine Wünsche von den Augen abzulesen.

Wie es Sepp Blatter anstellt, Simsalabim Entscheide unbemerkt und unkontrolliert aus der Urne zu zaubern, dies ist eine Frage, die nicht nur den gemeinen Fussballfan interessiert. Angela Merkel, Nicolas Sarkozy, Barack Obama etc. und Legionen von Managern würden gerne wissen, wie die Blatter-Simsalabim-Formel lautet, damit am Schluss das gewünschte Resultat herauskommt !

Anscheinend wurde Wikileaks aus dem innersten FIFA-Paradies umfangreiches Material zugespielt, wie es dort seit Jahren heiss zu und her geht. Anders als bei der US-Regierung geht es dieses Mal nicht um Tonnen von Dokumenten sondern lediglich um SMS-Daten, die auf einem USB Stick Platz haben. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Texte teils in Zulu- und/oder Voodoo-Sprache verfasst sind oder auch schlicht aus kryptischem Code besteht. An Übersetzungen und Dechiffrierungen wird mit hoher Priorität gearbeitet. Sicher ist zurzeit auf jeden Fall, dass in allen SMS Texten grosse Zahlen vorkommen. Es gibt aber auch SMS wo nur ein „happy ?“ steht und ein „happy“ zurückgekommen ist.

Dieses Mal könnte es für Blatter und das FIFA-Imperium eng werden, denn wie einer abgefangenen Google Mail – von Barack an dear Angela – zu entnehmen ist, haben das FBI und die CIA Anweisung erhalten, Wikileaks mit verfügbarem FIFA Material zu unterstützen, denn die FIFA-Bombe würde der US-Regierung eine Verschnaufpause bis ins neue Jahr hinein verschaffen. Angela Merkel hat Barack spontan – gegen ihre Gewohnheit – alle Hilfe zugesagt, um dieses Ablenkungsmanöver zu unterstützen. Dafür hat es mehrere Gründe. Wie bereits bekannt ist, tritt Kaiser Franz aus dem FIFA Exekutiv Komitee zurück – der Kaiser hat’s wohl geahnt, dass die FIFA-Geschichte nicht ewig gut gehen kann – womit die deutsche Lichtgestalt des internationalen Fussballs nicht beschädigt werden kann.

Angela Merkel ist ausserdem sauer, dass die FIFA arrogant und kaltschnäuzig Berlin informiert hat, dass die Wahl von Herrn Zwanziger – als Nachfolger von Kaiser Franz – nicht zum Nulltarif zu haben ist. Einen Preis hat die FIFA natürlich nicht genannt. Auf dem Wikileaks zugespielten USB Stick ist jedoch festgehalten, dass Angela Merkel kürzlich darauf hingewiesen wurde, dass man sich schwer tut, den neuen Freunden in Qatar einen Wunsch abzuschlagen. Für entsprechende überzeugende Argumente der Deutschen Regierung wäre man deshalb sehr dankbar. Dies im Voraus und ohne jemals wieder über eine allfällige Argumentationshilfe ein Wort zu verlieren.

Deutsches BVG schützt Wikileaks

Angie hat sich in der Folge am Kabinettstisch über die Unverfrorenheit von so genannten Ali Baba Vertretern ausgelassen. Eine harmlose Feststellung, die jedoch zum Knacken des Swiss B-Geheimnisses führen könnte. Zusätzlich zur persönlichen Stimmungslage von Angie kommt – nicht weniger wichtig – die noch formlos Vorauslaufende Absichtsinformation, Wikileaks Veröffentlichungen unter Deutscher Gesetzgebung als zulässig zu erklären. Fazit der Gedankenspiele vom BVG, man könne nicht die Rechtsverwendung von illegal und kriminell erstellten Steuerdaten-CD zulassen, gleichzeitig aber Wikileaks verbieten, Daten zu verwenden für die nichts bezahlt wird und die grundsätzlich für mehr Transparenz in den von Politik und Parteien so geschätzten und freudvoll unterhaltenen "Dark rooms" sorgen sollen.

Das BVG hat eine Pandorabüchse geöffnet, als jüngst höchstrichterlich die Verwendung von Raub-Daten abgesegnet wurde obwohl kriminelle Beschaffung zugrunde liegt und die Daten-Ali-Babas sich wie gemeine Erpresser verhalten, um den höchsten Preis für ihr Hehlergut zu lösen.

Datendiebe sind in meiner Metapher Prostituierte und der Staat profitiert von diesem Tun als Zuhälter! 

Sicher finden viele Bürger in D den Handel mit Steuerdaten und Bankinformationen absolut richtig und sind deshalb über meine gegenteilige Sicht zuerst mal irritiert. Doch die Zeit wird kommen, wo diese Scheuklappensicht ändern könnte und auch die Kehrseite erkannt wird, die durch die "billige" Aufgabe eines prinzipiellen Rechtsguts entstanden ist. Dann nämlich, wenn Angestellte bei Deutschen Krankenkassen und Versicherungen aktiv angegangen werden und den lukrativen Geldangeboten erliegen, wie sie von Branchenkonkurrenten  geboten werden, um mittels solcher Daten einfach die schlechten Risiken unter den  wechselwilligen Versicherungsnehmern zu erkennen, welche dann ganz elegant und ohne vorgängige Erhebung von Fragebögen aussortiert werden können. Das spart viel Geld und der Bezug der Daten-CD wird sozusagen aus der Portokasse beglichen. 

Aufregung über Industriespionage bei der Elite der Weltmarktführer in Deutschland. Das sorgt immer wieder für Ärger in Deutschland. Aber bitte das ist doch voll Okay, gemäss Deutschem Bundesverfassungsgericht. Nein, das Klauen in Deutschland ist nicht Okay gemäss BVG, aber das BVG-Urteil lässt den Umkehrschluss zu, dass die Verwertung im Ausland Okay ist, wenn es dem Land – wo die Daten gekauft werden – einen Vorteil bringt. 

Industriespionage, was soll’s solange die staatlichen Stellen für ein Grundeinkommen sorgen, spielt es doch für viele Bürger keine Rolle, wenn Aktionäre und Manager - sogenannte Abzocker - darunter leiden. Aber bei dieser Einstellung wird verkannt, dass der Handel mit Daten zu einem sehr lukrativen Geschäftsmodell werden wird. Für alle Daten gibt es meiner Meinung nach einen Markt. Beamte brennen einfach mal eine CD mit aktuellen Daten über Zahlungsverzug – Immobiliengesellschaften sind daran interessiert – eine CD mit Daten über Personen mit Alkohol- und Drogenproblemen ist für jeden Personalchef interessant – mit wenigen Klicks findet man heraus ob die Bewerbung überhaupt geprüft werden soll – sexuelle Neigungen sind für Onlineportale auch interessant – man kann dann ohne Google Ads die potenziellen Abnehmer und Lustkonsumenten direkt anschreiben.

So ganz nach dem Motto: Wir haben gehört, Sie stehen auf ... oder Kachelsex oder...  Dafür ist unser Produkt bestens geeignet. Dumm, wenn diese Direktmarketing Mails nicht vom Adressaten sondern von Partner oder Partnerin gelesen werden. Eine CD mit Daten der MDB, wer es von Montag bis Freitag mit wem treibt – soll ja in Berlin an der Tagesordnung sein - könnte zu einem CD Abo bei den Wochenendfrauen führen. Kommt billiger und ist verlässlicher, wie den Auftrag an einen Privatdetektiv zu vergeben. Das sind jetzt ganz rasch nur wenige Ideen, wie sich die zukünftige Zunahme der Umsätze in der Datenhandelsbranche erklären lässt. Das Urteil des Deutschen Bundesverfassungsgericht betreffend Kauf von Daten, denen eine kriminelle Handlung vorausgegangen ist, fördert das Entstehen von mafiosen Strukturen, welche mit Geld und/oder durch Erpressung in den Besitz von "geldwerten" Datensätzen kommen wird. 

Was Wikileaks mit den FIFA-Daten anfängt, ist noch offen. Die FIFA-Mittel haben seither noch immer geholfen. An Schmiermitteln fehlt es in Qatar nicht. Versteckt - unter der Erde - oder bereits verarbeitet und in Tresoren rund um die Welt eingelagert. Mit dem Schmiermittelschatz im Rücken, fällt es dann auch leicht Freunden zu helfen. Die spirituelle Kraft von Seppi ist dabei sicher kein Nachteil. Aber wer weiss, Wikileaks mit Angela Merkel und Barack Obama an der Seite, ergibt eine neue Situation. Vielleicht wird Theo Zwanziger nicht nur Exekutiv Mitglied der FIFA sondern gleich deren Präsident. Und dies kostenlos dank Wikileaks. Es hat doch alles zwei Seiten im Leben und so ist es auch mit dem Nutzen von Wikileaks.
    

Überarbeitet 06.12.2010 14.25