Mittwoch, 17. April 2024, 00:18
 

Quo vadis meine kostbare Netzhaut?
Ich will nicht auf dich verzichten!


Das Leben ist nicht immer fair. Uralteinsicht von Relax. Je mehr man jedoch das unfaire Leben aus der persönlichen Sicht erfährt und SPÜRT, desto mehr ist die bei passenden und unpassenden Gelegenheiten cool erwähnte Altersweisheit  kein wirklich guter Treffer als angebotenes Seelenbalsam. Wie immer im Leben ist es ein sehr schmerzhafter Prozess, wenn eine unerwünschte Trennung nicht mehr auszuschliessen ist. Wenn das Chancenratio bestenfalls jenem, beim Setzen auf schwarz-rot, beim Roulette entspricht. Klar, wenn man aus Jux und zum Zeitvertreib Roulette spielt. ist eine 50 Prozent Chance eine durchaus motivierende Perspektive.

Wird man dagegen zum OP-Risiko gezwungen, wirkt der Chancen-Risiko-Split völlig anders. Auch deshalb, weil ja bereits beim vorausgegangenen OP-Glückskugelspiel erhebliche Verluste eingetreten sind und der aktuelle Restwert nur noch 40 Prozent vom ehemaligen 100% Vollwert beträgt. Was man liebt - und man liebt definitiv was man unverzichtbar benötigt - will man nicht hergeben. Daran ändert sich auch dann nichts, wenn man schon einige Zeit den Verschlechterungsprozess wahrnehmen muss.


Betreffend Gesundheit erkenne ich plötzlich, dass die erläuternde Diskussion mit den Gesundheitsexperten genauso abläuft, wie wenn man mit Bankern über die Performance sowie Chancen und Risiko der Depotstrategie diskutiert. Ein guter Banker wird die Risiken nicht unerwähnt lassen, aber mit einer unaufgeregten Selbstverständlichkeit, wie weiteratmen, auf die weitaus besser erkennbaren Chancen verweisen. Und verlieren kann man ja nur noch was man noch hat und nicht mehr das, was schon weg ist.

So kann ich für die Ärzte allenfalls nur noch vom gegebenen Status von 40 Prozent Sehqualität verlieren. Die bereits verlorenen 60 Prozent sind Geschichte. Die mathematische Argumentationslinie verstehe ich, ist sie mir doch bestens vertraut. Doch verlorenes Geld kann man mit Geschick und Glück wieder neu Generieren. Netzhautverlust in Salamischritten  ist dagegen ein endgültiger Verlust, wenn man ans Ende der Salami kommt und davon bin ich nicht mehr weit entfernt.

Wie bekannt ist, kann man sich beim Abschneiden der letzten Scheiben Salami auch in die Finger schneiden! Meine Netzhaut hat bereits mehrere OPs hinter sich und weist eine dementsprechende Anzahl Narben auf. Der Chirurg hat auf diesen Umstand hingewiesen und damit auf die Komplexität und den zunehmenden Schwierigkeitsgrad der anstehenden Operation Nr. 5, weshalb ich auf den Salamizipfel-Vergleich komme.


Es ist gut, dass man nicht weiss, was die Zukunft für einen bereit hält. Dies gilt im Rückblick zu meiner Netzhautgeschichte ohne Ende und dies gilt – für mich – aufgrund der frisch gemachten Erfahrungen erst recht für die anrollende Zukunft. In meinem Blog-Posting vom 24.04.2011 blickte ich aufgekratzt und heiter auf die Geschichte zurück. Das war nach der OP Nr. 3, nach welcher ich auf das angenommenen Ende mit letztlich glücklichem Ausgang setzte. Mit 40 Prozent nimmt man die Umwelt noch absolut gut und facettenreich ins Visier, wenn das andere Auge noch 100 Prozent beisteuert, was bei mir der Fall ist.

Deshalb war ich am Samstag vor Ostern 24.04. auch zufrieden und schrieb locker über meine Schwangerschaft-Leidenszeit, die demnächst mit dem Fassen neuer Brillenkorrekturgläser zu Ende gehen würde. Doch es kam anders. Ich bin wieder schwanger geworden bevor die zuvor empfundene Schwangerschaft effektiv abgewickelt war. Ja, das gibt es nicht. Meine Schwangerschafts-Metapher muss gerade deshalb herhalten, weil ich hart daran zu kauen habe, auch nach 9 Monaten noch kein glückliches Ende absehen zu können.


Ende Juli habe ich den zwölften Schwangerschaftsmonat hinter mir. Ende Juli vor einem Jahr, hat bei mir der Blitz eingeschlagen und der Arzt meinte damals, es bestände kein Grund zur Beunruhigung. Es sei ein völlig normaler Vorgang und treffe die meisten Menschen beim Älter werden (ca. 60 Prozent.) Anders ausgedrückt, wer nicht alt wird bleibt verschont. Meine Glaskörperabhebung im rechten Auge würde sich von alleine wieder in Ordnung bringen, könne aber dauern und auch 6 Monate beanspruchen. Bei mir trat dagegen bereits nach fünf Wochen eine neue, negative und vor allem eine während Tagen unbemerkte Entwicklung ein. Netzhautabfall. Man hat weder Schmerzen noch tritt sofort eine erkennbare Sehverschlechterung ein.

Dies ist das teuflische an der Situation, denn das Ausbleiben von Schmerzen und langsame Sehminderung verhindert den unverzüglichen Gang zum Augenarzt oder zur Notaufnahme ins Spital. Dabei zählt jede Stunde, um schadenfrei oder mit wenig Schaden dem dynamischen Ablaufprozess zu entkommen. Eine Netzhaut die, durch eindringende Flüssigkeit vom Glaskörperraum, abhebt von der Verbindung mit der darunter liegenden Pigmentepithel,  erhält weder Ernährung noch Sauerstoffzufuhr (fliessend zwischen keine und ungenügend), die Sehzellen sterben ab. Je umfassender und je länger die Unterversorgung dauert.


Netzhautablösung im Anschluss an die Glaskörperabhebung kommt in einer Grösse von 10 Prozent vor (also 6 Prozent von allen Menschen.) Gegenüber Weitsichtigen und Menschen ohne Sehkorrektur, ist man als Kurzsichtiger (ab minus fünf Dioptrien) einem gesteigerten Komplikationsrisiko ausgesetzt. Für mich ergab sich daraus die erste Abweichung von der weitaus günstigeren Normstatistik. Überhaupt stelle ich nach knapp 12 Monaten Leiden fest, dass bei mir Murphys Law volle Gültigkeit entfaltet hat.  

Die zweite Abweichung ergab sich, als man sich bei der ersten Notoperation für das Legen eines Silikonrings entschied, als eine von zwei operativen Möglichkeiten. Wurde mir vorgängig erklärt, wobei der Entscheid für eine Variante vom Chirurgen während der OP getroffen wurde. Keine vier Wochen nach OP Nr. 1 verkehrte sich der gute Heilverlauf in den Zwang Notoperation Nr. 2 durchzuführen. Die Netzhaut war wieder abgefallen, der in OP 1 gelegte Ring hat nichts genützt.  In der OP 2 wurde durch Zuführung von Silikonöl die Netzhaut – laienhaft aber verständlich ausgedrückt – geglättet, um so durch das „Schweröl“ für eine volle Auflage der Netzhaut auf der Pigmentepithel zu sorgen.

Bereits vor der OP Nr. 2 wurde mir erklärt, dass das zugeführte Öl in der Folge wieder entfernt werden und durch eine langfristig fürs Auge verträglichere Ölqualität ersetzt werden muss. Vor der OP Nr. 3 hörte ich dann zu meinem Erstaunen, dass man beabsichtigte das Öl nur zu entfernen und nicht wie zuvor besprochen gegen ein anderes auszutauschen. Auf meine Nachfrage lernte ich, dass das Öl im Auge langfristig negative Auswirkungen auf den Augendruck hat und eine zutreffende Bestimmung der Brillengläserkorrektur sehr, sehr diffizil ist, weil – laienhaft – das umherschwappende ÖL immer wieder für unterschiedliche Sehqualität sorgt. Ausserdem sei die Chance intakt, dass ich zu jenen weltweit 85 Prozent von Netzhautgeschädigten gehören würde, wo die gut aufliegende Netzhaut auch nach der Ölentfernung stabil auf Position bleiben würde. Im schlechten (dümmsten) Fall, müsste man halt das Austauschöl nachträglich wieder einfügen. Mit einer OP notabene.

Ja ich kann mich nicht beklagen, die Kommunikation mit mir hat stattgefunden und die Narkosen haben auch noch nicht für eine veränderte Wahrnehmung oder Erinnerungslücken gesorgt. Im Hinblick auf bekannte Nachteile und die glänzende Erfolgsbilanz von 85 Prozent, habe ich ohne langes Überlegen JA gesagt zum vorgeschlagenen Vorgehen. 85 Prozent, bei dieser Quote sprechen Banker von todsicheren Chancen im Hinblick auf den angestrebten Erfolg.


  
  Relax noch ohne OP-Spuren
Relax noch ohne OP-Spuren

Anfang April erfolgte OP Nr. 3 und das Silikonöl wurde entfernt. Bis Ostern erfolgten drei Nachuntersuchungen, die alle mit „alles i. O.“ endeten. Selber hatte ich bemerkt, dass zwischendurch klitzekleine Bläschen auftauchten, was ich dann in der dritten Nachuntersuchung erwähnte. „Tritt auf, wenn Sie rasch die Körperposition verändern?“ „Wenn Sie vom Liegen aufstehen und umgekehrt?“ Nach Nachdenken antwortete ich mit Ja. „Da handelt es sich um Restölpartikel, die belassen werden können, wenn Grösse und Wahrnehmungskadenz Sie nicht stören?“  Nein, antwortet ich ohne zögern. Der Störfaktor war wirklich nicht so gross, dass ich eine weitere OP in Kauf nehmen wollte, wobei das Auge als Ganzes erneut malträtiert würde.

Diese Bläschen wirkten ja wie winzige farbige Seifenbläschen, welche durchaus den Reiz bewirkten den Begegnungsalltag mit gestressten, mausgrauen Fremden mit Farbtupfern anzureichern. Also durch eine schnelle Kopfbewegung hin zur Schönheit auf der anderen Strassenseite. Der Arzt hatte recht. Die rasche Bewegung löste die Silikonbläschen an den Augenrändern aus. Nicht parallel sondern entweder oben oder unten. Im obigen Beispiel mutierten die Bläschen zu Sternchen. Ein erstaunlicher Vorgang. Ja verflixt noch mal, wenn man nicht mehr gut sieht, wirken schöne Bilder umso anziehender. Wo das Hingucken Freude auslöst, wird ein Prozess in Gang gesetzt welcher dem Auge eine Portion Balsam zuführt und Balsam ist letztlich das Mittel  nach dem Herz und Seele lechzt, wenn wir zuviel Grautöne im Leben ausmachen.

Ostern war die Welt in Ordnung. Angenehme Sonne und hellblauen Himmel hatten wir am Karfreitag. Im Posting vom Samstag vor Ostern habe ich geschrieben:
   „habe mich verwöhnen zu lassen, um Lüsten nachzugeben – ja Mehrzahl – und um den
   erreichten Markstein zu feiern. Von je mehr Lüsten man Dann und Wann gepiesackt
   wird, umso lebendiger ist man noch. ... Diese Genusssünden wirken wie Doping, um die
   vielen Termine mit Leuten in weissen Kitteln als lohnenswerte Aktivität zu begreifen und
   deshalb auch die weiteren Termine mit frischem Mut anzugehen. Warteräume und
   Untersuchungsstühle, als nichts anderes Begreifen, wie Haltestationen auf dem Weg
   zum nächsten machbaren Genussgipfel.“


Am Ostersonntag waren wir bei Freunden eingeladen und wurden nach Strich und Faden verwöhnt. Die Welt, das Dasein, zeigt sich in solchen Momenten in schönster Pracht. Ärger und Schmerz von gestern sind weggeblasen Die Sinne konzentrieren sich auf das, was neue Energie entstehen lässt. Das Leben gemeinsam mit echten Freunden geniessen und das ist dort, wo man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen muss. Wo Reden und Zuhören in einem gewissen Gleichklang stehen. Nicht unbedingt bei jedem Zusammensein, aber über einen grösseren Zeitraum betrachtet. Wo die Frage nach dem Augenzustand echt ist, weil man spürt, dass man an der Antwort interessiert ist und nicht eine Alibifrage gestellt hat, nach der man am liebsten „alles gut“ hört, um mit einem beliebigen coolen Lifestylethema weiter zu machen wie z. B.: „Intim-epilieren" oder schlicht strassentauglich Intim-Rasur, ist in und auch der gute Mann kommt dran, denn je kürzer die Hecke, desto grösser das Haus!“ Quelle: TA 16.07.2011 Sendungsbewusst von Simone Meier.



  Relax beim Genuss ohne Ende in Vorbereitung auf OP Nr. 5
Relax beim Genuss ohne Ende bei der mentalen Vorbereitung auf OP Nr. 5    

  
Das Feiern mit den Freunden, Genuss pur, Lachen ohne political correctness- Schranke, entspannender Spaziergang in der Wald- Wiesen-Umgebung mit herrlicher Sauerstoffdusche, um neuen Platz für die nächste Genusssündenrunde zu schaffen, das alles hat dazu geführt, dass ich am Ostersonntag erste Protestsignale vom Auge nicht zum Echtwert aufgenommen und decodiert habe. Die ganze frisch getankte Lebensfreude, wurde am Ostermontag bereits nach dem Aufstehen – mein Biorhythmusmorgen beginnt am Mittag – angezapft. Was ich sonst gerne für mich behalte, musste ich im Verlauf vom Nachmittag Frau Relax eingestehen: „Ich glaube ich habe ein Problem!“

Doch ich wollte diese Feststellung noch nicht als gültig betrachten, wollte abwarten. Wie sollte ich auch an einem Ostermontag mein Augenproblem anpacken? Du musst etwas unternehmen, du musst im Spital anrufen, drängte Frau Relax. Du musst, eine Redewendung die es in unserer normalen Konversation höchst selten gibt, auch weil sie rasch zur kontraproduktiven Problembetrachtung bei mir führt. Aber ist die Faktenlage eindeutig, muss man dies auch anerkennen und so meldete ich mich am späten Nachmittag über die Notfallnummer bei der Augenklinik und bekam einen Soforttermin.

Nach einstündiger Anreise suchte ich mir im bestens vertrauten Untersuchungsstuhl die richtige Hinhalteposition für die Augenkontrolle. Aber es erfolgte nicht der bekannte und umfassende Augenrichtungswechsel-Parcour. Es ging rassig und die Schockmeldung war unmissverständlich. Die Netzhaut war nicht mehr gespannt, nicht mehr anliegend, hatte sich selbständig gemacht, hatte erneut den Zug nicht ausgehalten. Flüssigkeit breitete sich unter der Netzhaut aus. Aus, vorbei, Scheisse.

Wir mussten vor dem Arztzimmer Platz nehmen. Ich wollte keinen Trost hören und ich wollte mich nicht unterhalten, hatte ich doch eben unausgesprochen von der unvermeidlichen OP Nr. 4 Kenntnis genommen. Abweichung Nr. 3, war Tatsache geworden. Ich gehörte nicht zu den 85 Prozent einer weltweiten Statistik, wo nach dem Entfernen des Öls die Netzhautsituation stabil bleibt.

Sie erhalten den Notfallstatus und werden morgen operiert. Wollen Sie über Nacht hier bleiben, fragte die blonde Ärztin mit dem aparten Gesicht. Mir war die Lust vergangen und so habe ich auch nicht nachgefragt, wie es gemeint war. Für ein Mal war die ewige Verlockung nicht vorhanden, einen faulen Spruch zu machen. Meine Gedanken waren woanders und da hatte es in diesem Moment für nichts Platz neben der erschlagenden Faktenlage und so brummte ich nur ungnädig: Nein. Gut sagte der blonde Engel, dann erwarten wir sie morgen Früh um 07.30. Nüchtern. Eine klare Ansage nicht noch am gleichen Abend mit der Einnahme von Tropfen anzufangen.

So war es dann auch von Vorteil, dass es nach der einstündigen Rückfahrt schon gegen 22.00 war. Entgegen meinen Gewohnheiten war es aus eigener Einsicht zwingend schon bald an der Matratze zu horchen, denn mit der vorgegebenen Ankunftszeit war aufstehen mitten in der Nacht angesagt und selbst für das „nur“ Herumliegen im Spital, ist eine gewisse Fitness unerlässlich. Man kann ja schlecht dem OP-Team erklären, dass man die ganze Nacht keine Auge zubekommen hat, weshalb man jetzt noch ein Nickerchen machen muss, bevor sich die Augen für die OP öffnen.

Es war gut, dass zuhause keine Zeit zum Herumsitzen blieb  Mit einem Verbot für Relax-Tropfen vor den Augen, hatte ich keine Lust den Computer anzuschalten und die Figuren im TV-Krimi nervten, ich hätte sie allesamt abknallen können. Schlafen gehen war die richtige Lösung der belastenden Situation zu entfliehen und ich habe tatsächlich bald den Schlaf - einen unruhigen - gefunden, weil der ganze Tag sehr viel Energie absorbiert hatte.

Pünktlich wie bestellt, war ich am Dienstag morgen für die OP bereit. Nach ca. 45 bis 60 Minuten wurde mir mitgeteilt, dass die ausgebuchte und überbelastete OP-Kapazität es verunmöglichte, auch mich noch im OP-Plan Dienstag zu berücksichtigen. Gehen Sie nach Hause und kommen Sie morgen Früh um 07.30 wieder. Zuhause angekommen habe ich mir ein richtig fettes Genussfrühstück geleistet. Es war ein stiller Protest meiner Seele gegen die mir aufgezwungene Hauptrolle im Thriller Netzhauteskapaden.
          
Mittwoch morgen stand ich wieder auf der Matte. Inzwischen hatte sich die Flüssigkeit unter der Netzhaut so ausgebreitet, dass das halbe Auge nur noch aus einem schwarzen Fleck bestand. Im Vergleich zu dieser Situation hatte ich ja zuvor mit dem reduzierten Auge noch wie ein alter Adler gesehen. Wegen meiner 24 stündigen Verschiebung, kam ich dann am Mittwoch relativ früh auf den OP-Tisch. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, auch OP-Helden bauen Energie ab, verlieren an Konzentrationsfähigkeit je länger sie an der Schlachtbank stehen. Bei den drei vorhergehenden OPs kam ich immer eher gegen Schluss dran!

Mit dieser OP wird meine Netzhaut wieder von Silikonöl umspült und anliegend gehalten. Das Öl kann nicht ewig bleiben. Zumindest braucht es zwischendurch einen Ölwechsel. Das ist bereits bekannt. Seit der OP 4 war ich drei Mal zur Nachkontrolle in der Augenklinik und 1 x bei meinem Haus-Augenarzt. Bei drei Kontrollen war alles i. O., dann stand die vorerst letzte Nachkontrolle in der Augenklinik an.

Das Resultat war niederschmetternd und ergibt Abweichung Nr. 4
Es wurde ein neues Loch in der Netzhaut entdeckt. Erklärt durch den typischen Heilungsprozess von Narben, d.h. Narben schrumpfen beim Heilen zusammen, ziehen sich zusammen und dieses Schrumpfen/Ziehen hat ein neues Loch gerissen. Flüssigkeit dringt ein, die Netzhaut hebt ab und eine weitere OP ist unausweichlich. Die OP ist noch anspruchsvoller als seither und der Heilungsprozess mit „angedeuteten“ grösseren Schmerzen einhergehend. Die Unausweichlichkeit einer OP wegen Netzhautloch und Netzhautabhebung habe ich mir inzwischen durch eine Second Opinion bestätigen lassen.

Zum Zeitpunkt der OP fünf ist es dann genau ein Jahr her, seit eine völlig normale und weit verbreitete Glaskörperabhebung mein davor liegendes Leben ohne Arzt und ohne einen Tag Spitalaufenthalt als Patient, komplett auf den Kopf gestellt hat. Statistiken haben ihren Wert und somit ihre Berechtigung, doch meine „ persönliche entgegen der Statistik Erfahrung“ befähigt mich in Zukunft zu einem Advocate Diablo-Auftritt um gegen die Statistikgläubigkeit zu spotten.


Aktualisiert 20.07.2011 14.30

20.07.2011, 01:39 von Relax-Senf | 5989 Aufrufe

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