Donnerstag, 28. März 2024, 22:23
 

Lust-Traum-Ehen schädigen den Staat

Teuflisch: Geld, Macht und Viagra bewirken Rentenklau



Das zurzeit vorherrschende Madeira-Wetter – mein bevorzugtes Ferienwetter – erlaubt den Tag mit einem Relax-Frühstück im Garten zu beginnen, mit einem Nespresso Lungo in der Tasse und einer grossen Portion Print auf dem Teller. Ruhig, gemütlich und gesund, ist dieser Start in den Tag. Gestern hatte ich noch nicht am Tisch Platz genommen als ich – völlig unüblich – bereits sehen konnte, wie Frau Relax abrupt ihre Augen kreisen liess um dann den Blick gegen den Himmel zu lenken. In meinem Kopf ratterte sofort das Problemerkennungs-Programm SIS (shit identification scanner) los, aber, zum Glück, ohne einen mir persönlich zuzuordnenden Treffer zu erzielen.

Die Schlagzeile, dass der prominente, 90-Jährige Volksschauspieler Walter Roderer seine 60 Jahre jüngere Grossnichte geheiratet hat, war der Auslöser für die emotionale Entrüstung von Frau Relax. Die Kriterien Verwandtenbande und 60 Jahre Altersunterschied liessen mich für einen Moment die Entrüstung verstehen, bis ich den Artikel selber las. Dann war die moralische Welt wieder in Ordnung. Roderer sprach von platonischer Liebe  u n d   erläuterte unverblümt und glasklar, dass das Ehebündnis abgeschlossen wurde, damit die Zweckehefrau dereinst als Erbin eines Millionenvermögen ein sorgenfreies Leben führen kann. Dieser Erbvorgang wäre natürlich auch ohne Eheschliessung möglich, andere Gedanken finden an dieser Stelle nicht statt, aber nur als angetraute Ehefrau entfallen die rund 35 Prozent Erbschaftssteuern.


Legales Umgehen von Steuern ist völlig in Ordnung und steht allen Bürgern zu. Doch in diesem konkreten Fall erkenne ich plötzlich ein Problem, das ich effektiv für stossend halte! Nicht die eingesparte Erbschaftssteuer stört mich sondern die Erkenntnis, dass die jungen Witwen grundsätzlich Anspruch auf Witwenrente haben. Zum Glück habe ich diese Annahme gegoogelt und dabei lernen müssen, dass dieser Vorwurf bei der 29 Jahre jungen Frau Roderer nicht zutrifft obwohl sie Kriterium Nr. 1 – fünf Jahre Ehe erfüllt – da  sie schon 6 Jahre verheiratet ist. Da jedoch die Ehe kinderlos ist, besteht Anspruch auf eine Witwenrente erst bei einer Verwitwung die nach dem 45. Altersjahr eintritt. Zum Erfüllen dieses Kriteriums muss die Ehe noch ca. 16 Jahre weiter bestehen.

Dass man auch 106 Jahre alt werden kann zeigt jedoch Johannes Heesters, der mit der 60 Jahre alten Simone Rethel – seit 1992 – verheiratet ist. Volkswirtschaftlich gesehen, besteht bei Frau Rethel dann auch ein völlig „normales“ Rentenbezugsdauer-Risiko. Der Johannes dagegen, ist ein statistischer Ausreisser, der mithilft das Vertrauen in statistische Mittelwerte zu erschüttern.

Diese zwei Beispiele sind Stolpersteine bei meiner These, dass die Rentenkasse und andere Vorsorgeeinrichtungen geschädigt werden, wenn ältere Männer junge Frauen heiraten. Sei es zum Geniessen des flatternden Hormonspiegels, sei es zum Stillen vom Verlangen nach Aufmerksamkeit und dem Zugang zu Streicheleinheiten. Nachfolgend einige Muster:

Herbert Wehner 1906 - 1990, SPD-Urgestein, heiratete 1983 mit 77 seine 18 Jahre jüngere Stieftochter, Haushälterin und Köchin, Greta Burmeister, Jahrgang 1924. Wehner hat offen kommuniziert, dass es darum ging seine Pflegerin finanziell abgesichert zu wissen.

Willy Brandt
1913 – 1992, Bundeskanzler, heiratete 1983 mit 70 die 37 Jahre alte Brigitte Seebacher, Jahrgang 1946. Frau Seebacher ist Journalistin und Publizistin.

Franz Müntefering,
1940, Vizekanzler, hat mit Michelle Schumann, Jahrgang 1980, seit 2009 eine 40 Jahre jüngere Partnerin. Ob, wie beabsichtigt inzwischen verheiratet, hat Google nicht ausgespuckt. Michele Schumann ist Journalistin.

Joschka Fischer,
1948, Vizekanzler und Aussenminister, heiratete 2005 Minu Barati, Jahrgang 1976. Es ist Fischers fünfte Ehe. Bei 28 Jahren Altersunterschied kann es teuer für Deutschland werden.

Gerhard Schröder,
1944, Bundeskanzler, ist 19 Jahre älter als Doris Schröder-Köpf, Journalistin, mit der er in vierter Ehe seit 1997  verheiratet ist.

Helmuth Kohl,
1930, Bundeskanzler, ist 34 Jahre älter als Ehefrau Maike Richter, welche er 2009 heiratete.

Horst Seehofer,
1949, Ministerpräsident, hatte eine sechsjährige Affäre mit einer ca. 25 Jahre jüngeren Geliebten, die 2007 mit der Geburt eines Kindes einen öffentlichen Aufmerksamkeits-Höhepunkt erreichte. Der Nachwuchs ist als latentes Versorgungsrisiko zu sehen, wenn denn der Versicherungsfall eintreten würde.

Christian Wulff,
1959, seit 3 Wochen neuer Deutscher Bundespräsident und seit 2008 in zweiter Ehe mit Bettina Wulff, geborene Körner verheiratet. Die Journalistin und Medienreferentin ist 14 Jahre jünger als Wulff.

Jetzt sind dies einfach nur einige wenige Muster von Personen, deren Liebes- leben das Internet speichert, mit öffentlichem Zugang. Diese wenigen Personen, gefährden die Rentenkasse noch nicht. Wobei man sich fragen muss, ob es nicht für Politiker Regeln geben müsste, welche den Versorgungsanspruch jüngerer Frauen regeln – einschränken sollten – denn die Politiker sind mit solchen neuen Gesetzen sehr schnell dabei, wenn es darum geht dem gemeinen Volk Vorschriften zu machen und Einschränkungen aufzuerlegen.


Die Alte im Austausch für eine pflegeleichte (?) Junge !!

Der Austausch der älteren Ehefrau oder Lebensgefährtin gegen eine erheblich jüngere Frau ist inzwischen zu einer sehr beliebten Unterhaltungsdisziplin bei Männern geworden, die für das Anhäufen von Geld und /oder den Aufbau und die Kultivierung einer öffentlichen attraktiven Machtposition, einen hohen sozialen Preis bezahlen: Die soziale Begeisterung nimmt im organisch gewachsenen Umfeld nicht zu sondern ab. Die bewundernde Unterwerfung in der alten Verbindung bleibt aus, das Wünsche-ablesen-von-Augen-und-Lippen ebenso.


Ganz anders erleben Geld-und-Macht-Männer ihre Beachtung fernab vom Jahrzehnte altem Umfeld, welches ja die Helden nicht einfach als Helden kennt sondern auch jene Momente von Niederlagen, dem ungefilterten Ausbruch von Ängsten, Zorn und verzagender Menschlichkeit, Eitelkeit und möglicher Bösartigkeit immer wieder miterlebt hat.


Im neuen Umfeld, wird den Strahlemännern alles abgenommen, weder die eigenen noch die fremden Knöpfe muss man bedienen können. Man muss es nur geschehen lassen und erlebt dann Momente, von denen man in jungen Jahren und somit schon ein Leben lang, immer wieder geträumt hat. Man wird betreut, umsorgt und verwöhnt und dies ohne Murren und Meckern sondern mit einer Begeisterung, wo Geduld messbar und die Zunahme der statistischen was-auch-immer-Kurve sichtbar wird. Nicht für immer, aber doch während der heissen Phase der Begehrlichkeit auf beiden Seiten.


Es ist müssig einen Gedanken daran zu verschwenden ob das Sittenbild der Gesellschaft die Tabugrenzen bei Politikern, Stars und Alltagsprominenten beeinflusst oder ob das öffentliche Ausleben von Lust und Begierde der oberen Zehntausend den Weg für den me-too-Effekt in der bürgerlichen Gesellschaft ebnet. Tatsache ist, dass die Rentenkasse als soziale Absicherung für ein würdiges Leben nach der ordentlichen Pensionierung, auf der Annahme basiert, dass die Witwen nicht 15 oder 30 Jahre oder mehr jünger als der Ehemann sind.


Ehepaare mit grossem Altersunterschied im überblickbaren Umfeld

Sehen Sie sich im Bekanntenkreis, im Verein, in der Partei und am Wohnort um und achten Sie mal darauf, wie viele Ehepaare Sie mit deutlich grossem Altersunterschied ausmachen können! Dies ist nicht einfach nur ein tolerierbare Hormonschlacht, die selbstverständlich als privates Recht durchgeht. Das Zulegen einer deutlich jüngeren Frau als strahlendes Accessoires  im Heim, für öffentliche Auftritte sowie als tägliche Balsamportion fürs Ego, führt zu einer Kostenkonsequenz für den Staatshaushalt, welche nicht für alle Zeiten unreguliert bleiben kann. 


Die Pflegerin im Bett wird suventioniert, die Kinderarmut verschärft

Zum Beispiel, indem solche Verbindungen nur noch dann Anerkennung für amtliche Registrierung finden, wenn die Eheleute in spe den Nachweis über genügend eigene Mittel erbringen können, welcher mit einem freiwilligen Verzicht von Rentenansprüchen einhergeht, ganz oder zumindest teilweise.


Es kann doch nicht sein, dass es eine Jugendarmut gibt, Kindergeld bei den niedrigen Einkommensgruppen eingespart wird und gleichzeitig eine anwachsende Flut von Jung-Rentnerinnen auf den Staat zukommt, welche trotz üppigen Vermögensverhältnissen das garantierte Recht auf Rentenleistungen haben, die sich weit ausserhalb jener typischen Jahrgangsverträglichkeit der Ehepartner befindet, welche bei der versicherungstechnischen Berechnung – zu Bismarcks Zeiten? – zu Grunde gelegt wurden.


Was ich für Deutschland nur als Gedankenfutter präsentiere, hat sich in Brasilien zu einem realen Problem entwickelt. Dank Viagra und der dadurch ausgelösten Stehkraft, gibt es dort immer mehr geschiedene Männer über 50 sowie Pensionäre über 60, welche auf der Suche nach deutlich jüngeren Frauen sind. Mangelnde Stehkraft hat diese Beziehungen, in der vor-Viagra-Zeit verhindert, jetzt finden sich die Parteien, denn Frauen müssen sich nicht mehr für ein Leben mit Geld aber ohne Sex entscheiden sondern kommen jetzt zur „Foifer und em Weggli“ Option.


Diese soziale Revolution trägt durchaus Früchte, die Mischung aus Geld, Drugs und Sex führt zu zählbarem Nachwuchs.

Sterben die Ehemänner, kommt die brasilianische Rentenkasse für Witwe und Kinder auf. Bei den oft unter 30-jährigen Witwen entsteht so über Nacht eine über Jahrzehnte fällige Hinterbliebenenrente, welche das Rentensystem - gemäss Pressemeldungen im 2009 – einer noch ungelösten Belastung aussetzt. Dies auch deshalb, weil die Rente durchaus einen Umfang erreicht, welcher für 35 Jahre mit dem letzten bezogenen Gehalt des Verstorbenen vergleichbar ist. Die soziale Sicherheit steigt mit dem Viagra-Effekt, d.h. mit der Potenz zur Zeugung von Kindern, weshalb der Staat - also die Gesellschaft - die Kontrolle über eine überbordende Sex-Spass-Lebens-und-Fleischeslust-Welle gewinnen muss. 

Zwar hat Spiegel Online im November 2009 Entwarnung gegeben, dass Viagra eine ähnliche Entwicklung in Deutschland begünstigen könnte. Doch es gibt einen Vorbehalt. Statistisch noch nicht analysiert – falls überhaupt erfasst?? – sind die Kriterien des Altersunterschieds bei Eheschliessungen sowie die unterschiedliche Rentenbezugsdauer von Witwen bei Ehen im Altersband und solchen wo der Altersunterschied mindestens zehn Jahre beträgt.


Statistisch klar ist, dass für diejenigen die mehr Rente beziehen ein Ausgleich gegeben sein muss, durch weniger Bezug. Sei es durch frühen Tod oder Erhalt einer ungenügenden Unterstützungsleistung.

von Relax-Senf




sueddeutsche.de im August 2009

Promis mit jungen Frauen
 Macht und Muse

Bildergalerie von Promi Paaren

 

Aktualisiert 21.07.2010 um 01.15

20.07.2010, 17:25 von Relax-Senf | 7043 Aufrufe

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