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"Auch ohne Boni zahlen die Banken viel zu hohe Löhne. Und die Parteien kuschen vor der UBS, weil sie schon an künftige Spenden denken." Dies die Erkenntnis im Artikel "Boni für die Parteien" von Daniel Binswanger, Das Magazin 2009 - 6.

Natürlich kann man die Dinge sehen, wie es der Autor tut. Es ist allerdings eine einfache Art um Geld zu verdienen ohne Mehrwert zu schaffen. Kritik ist erlaubt und ohne Frage als Korrektiv notwendig. Die Presse übt diesbezüglich sicher eine sehr wichtige Funktion aus. Aber trägt dieser Artikel etwas zur Lösung der Krise bei? Wohl kaum. Es ist nur das Ergreifen einer populistischen Gelegenheit Öl ins Feuer zu giessen, welche einen gewissen Volkszorn am Kochen hält. Der ohne Aufwand geschriebene Artikel - Ausgangsinformation und Zahlen waren in anderen Tamedia Artikeln zu lesen - präsentiert einen theoretischen Aspekt als Schlüsselkriterium für die Zustimmung von Parlament und Bundesrat.

Der Autor ist der Meinung, dass rund 700 Millionen Franken für unnötige bzw. rechtlich nicht zwingend zahlbare Leistungsprämien verwendet wird. Unterschlagen wird, dass in der aktuellen Boni-Runde die höheren Kader leer ausgehen und das Geld für Angestellte bis mittleres Kader verwendet wird. Meiner Meinung völlig zu recht. Ohne den Einsatz und die Überstunden dieser Mitarbeitenden Leistungsträger, wäre die Bankensuppe im Dampfkochtopf längstens explodiert. Mit gravierenden Folgen für die gesamte Volkswirtschaft. Mit langfristigen Folgen auf der Zeitachse für den Volkswohlstand in der Schweiz.

Nimmt man die derzeit bei den Banken schwächelnde Wertschöpfung als Massstab für die Forderung die Löhne der Bankangestellten generell runter zu fahren, dann darf man den Verlagen empfehlen, dieses Vorgehen auch in der eigenen Branche anzuwenden. Die Erträge beim Verkauf von Inseraten brechen weg, Aufwand und Gewinn klaffen auseinander. Müssten nicht folgerichtig die Saläre der Journalisten angepasst werden? Nicht weil die Journalisten schlechter geworden sind sondern weil im Ertragstopf weniger zum Verteilen vorhanden ist?

Um einen anderen Aspekt aufzuzeigen, wie sich eine Unterbrechung von eingespielten Geldflüssen auswirkt, der folgende Gedankenanstoss. Mit den Spenden der Banken finanzieren die Parteien Inserate Kampagnen. Übers Jahr gesehen eine wichtige Einnahmequelle der Medien! Bei dieser Sachlage zweifle ich daran, dass Verlage und Journalistenverbände ernsthaft die Hand beissen wollen, die sie füttert.  Freiwillig wohl kaum. Manche Journalisten-Forderung würde milder ausfallen, wenn sie in der Konsequenz zu Ende gedacht wäre. 

10.02.2009, 00:33 von Relax-Senf | 2216 Aufrufe

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