Dienstag, 16. April 2024, 23:07
 

Krass genervt von der Google Taktik,
Datenverwertungsrechte zu erschleichen   

Im Alltag gehe ich locker mit der omnipräsenten Werbung um. Sei es mit den Werbepausen bei den privaten TV-Sendern wie RTL, SAT etc. Ja, man gewöhnt sich daran und entdeckt über Zeit sogar Vorteile, welche die Nutzung der Werbepause bietet. Angefangen bei anfallenden Boxenstopps für Pinkeln und neuen Espresso fassen, Weinflasche entkorken etc. Auch für Telefonanrufe reicht es um rasch die versprochene und überfällige Ja-Nein-Antwort durchzugeben.

Beim Surfen im Netz trifft man ohnehin ständig auf Werbung. Nur mycomfor.de ist werbefrei :-) Auch bei den Online Medien stört mich Werbung meistens nicht. Die Betonung liegt auf meistens. Will man ein Video unbedingt ansehen, muss man die vorauslaufende Werbesequenz in Kauf nehmen. Anders sieht es für mich aus, wenn ich Online Medien lesen will und dort eingeblendete Werbung nicht wegklicken kann oder ein korrekt platzierter Klick gar ein neues Werbefenster öffnet bzw. zur Website der Werbeeinblendung führt. Diesem Ärger ist jedoch einfach zu entkommen. Solche Medien verschwinden ruck zuck von der bevorzugten Check and Read Liste.

Fazit: Auch kostenlose Services, Lese-, Informations- und Unterhaltungs-Angebote verursachen Erstellungs- und Betreiber-Kosten und die werden durch Werbeeinnahmen finanziert. Das ist Okay.

Unter diese Nebenwirkungs-Akzeptanz fällt letztlich auch Google und die damit verbundene Google Werbung. Aber aufgepasst. Gemeint ist, dass Google Werbeplatz verkauft. Völlig anders ist meine Haltung, wenn es um das Absaugen, Verwursten und Verwerten von persönlichen Daten geht. Google, Facebbook und Konsorten tun dies ohnehin ungebremst und auch im moralisch bedenklichen Graubereich. Anders gesagt, nur hart und klar formulierte Gesetze werden ohne Abstriche beachtet. Gesetze der USA, EU und von Deutschland werden letztlich beachtet. Bei China ist man unterwürfig, denn in diesem Riesenmarkt der Zukunft ist der heutige Zugang wichtiger als der heutige  Ertrag. Zukünftige Gewinnerwartungen rechtfertigen gehorsames, ja anbiederndes Verhalten. Mit kleineren Ländern geht man dagegen wenig zimperlich um. Lässt es auf Machtproben ankommen, wie z. B. die Suchfunktion für eine Länder Topdomain könnte auch einfach abgeschaltet werden.

Google bietet eine tolle Suchleistung an, weshalb sich <googeln> als fester und verständlicher Begriff eingebürgert hat. Auch ich nutze viel Google, obwohl der berechtigte Rat für die Suche im Internet besteht, nicht immer und ausschliesslich auf die Karte Google zu setzen. Bing ist eine Alternative und ich benütze Alexa Web Search. Letztere spekuliere ich, müssen aber wohl ihre Google-Such-Lizenz mit der Weitergabe / Bereitstellung der anfallenden Nutzer- und Such-Daten bezahlen.   

Auf meinem primären PC nutze ich als bevorzugte Einstellung Firefox mit der Alexa Suchfunktion und einem Auswahlfenster für Google, Bing etc. Erwähnt wird dies, weil unter dieser Konstellation das nachfolgend beschriebene Google-Problem nicht aufgetreten ist. Aus Effizienzgründen für eine spezifische Arbeitssituation habe ich einen zweiten Rechner hochgefahren um rasch auf einem zweiten Bildschirm kontinuierlich Informationen im Auge zu haben. Standardeinstellung ist dort der Internet Explorer mit einem Google Eingabefenster und der Bluewin-Startseite.

Bevor die Startseite von Bluewin geladen war, tat sich ein Pop-up Fenster von Google auf, das mich durchaus korrekt einlud, zusätzliche Dienste von Google zu nutzen. Mein Frust entstand dann blitzartig, als ich die Pop-up Einblendung nicht mehr schliessen konnte! Es gab nämlich keine Entscheidung zu treffen. Google hat sie mir abgenommen. Es gab nur ein Okay zum Anklicken. Jetzt war ich in Eile und hatte ohnehin kein Interesse an mehr Buttons und der Möglichkeit Google+ Empfehlungen abzugeben. Da ich das Google Angebot nicht wegklicken konnte, blickte ich unter Zwang genauer auf das Pop-up, was meinen Frust zum Zorn mutieren liess. Annehmen und Nutzen der zusätzlichen Funktionen beinhaltete automatisch das Recht von Google alle durch mich ausgelösten Nutzer- und Benutzungsdaten zu erfassen und auszuwerten. Was nicht gesagt wird, aber letztlich der Zweck vom betriebenen Aufwand ist: man will mit meinen Daten Geld verdienen. Klar meine Daten allein sind nichts Wert, aber Millionen von Datensätze führen zu Milliardenerträgen in Verbindung mit Google spezifischer Werbung.

Ich weiss, dass Internet Nutzung ohne Datenspuren und Datenerhebung unmöglich ist und ich diesen Preis bezahlen muss, um die Vorteile – und manchmal auch Segen – des Cyberspace Universums nutzen zu können. Es ist für mich jedoch unerträglich, wenn Google ein Angebot unterbreitet, das man nicht einfach ablehnen kann. Der Bildschirm war eingefroren. Ausser der Okay Bestätigung war nichts mehr möglich. Trotz Eile habe ich das verführerische Okay für Zeitgewinn nicht angeklickt sondern habe als letzten Ausweg den Rechner runtergefahren.

Der Screenshot zeigt das Popup, das nur ein Okay anbietet, mit dem gleichzeitig bestätigt wird, dass Google freien Zugang zu allen Daten hat. Die Vorgehensweise ist eine grosse Frechheit und dies ist vorsichtig ausgedrückt.


Google Popup



Google geht es umso besser, je mehr brauchbare Daten gesammelt werden können. Das ist de Grund warum Google+ lanciert wurde und dies ist der Grund, warum bei Google1 keine Pseudonyme erlaubt sind. Dies ist noch immer der Fall trotz einer anderslautenden Meldung, die auch auf mycomfor im Blog <Soziale Netzwerke> verlinkt wurde. Der bekannte Blogger Thinkabout – Mitgestalter bei mycomfor – hat eine andere Erfahrung gemacht, die Sie hier lesen können.

Eine weitere nicht <koschere> Erfahrung ergab sich ganz frisch mit dem Download des Real Player-Updates. Wer nicht aufpasst bekommt den Browser Google Chrome gratis dazu. Wäre kein Beinbruch, aber es ist ein Beispiel wie aufmerksam man ständig sein muss, denn das OK Häkchen war gesetzt, womit nicht explizite Zustimmung sondern Ablehnung gefordert ist. Dann fiel mir auf, dass ich beim Real Player bestätigen musste, dass ich die gratis und nicht kostenpflichtige Version wollte (wie schon seit vielen Jahren.) Um den Download zu aktivieren musste ich Email Adresse und Passwort eingaben, worauf wieder ein Bild mit der voreingestellten kostenpflichtigen Version erschien.


Ja man muss ständig aufpassen, aber wenn erfolgreiche Unternehmen – Real Player gehört meines Wissens inzwischen zum Google Imperium – auf die Unachtsamkeit von Nutzern spekulieren, um mit einem versehentlichen Klick Mehreinnahmen generieren zu können, dann ist dies eine sehr unappetitliche Entwicklung.

Aktualisiert 14.12.2011 17.33
Aktualisiert 14.12.2011 19.26



14.12.2011, 16:30 von Relax-Senf | 3020 Aufrufe

Kommentare

Kommentare werden geladen ...

Wir über uns

Wer ist online?

Benutzer: 2
Gäste: 269

Share

Neuste Blogeinträge

Avatar
12.04.2024, 02:12
Avatar
07.04.2024, 02:55
Avatar
07.04.2024, 00:43
Avatar
06.04.2024, 03:15
Avatar
15.03.2024, 00:00
Avatar
26.02.2024, 01:01
Avatar
24.02.2024, 01:55
Avatar
24.02.2024, 00:20
Avatar
09.02.2024, 02:29
Avatar
24.12.2023, 03:22
Avatar
20.10.2023, 02:07
Avatar
15.09.2023, 00:54
Avatar
30.08.2023, 02:03
Avatar
27.08.2023, 22:19
Avatar
26.08.2023, 03:45
Avatar
11.08.2023, 01:18
Avatar
12.07.2023, 22:48
Avatar
09.07.2023, 22:41
Avatar
16.04.2023, 23:07
Avatar
21.03.2023, 02:34
Avatar
07.03.2023, 20:14
Avatar
04.03.2023, 03:40
Avatar
21.02.2023, 15:43
Avatar
19.02.2023, 21:23
Avatar
17.02.2023, 02:41
Avatar
16.02.2023, 01:58
Avatar
15.02.2023, 02:35
Avatar
15.01.2023, 20:48
Avatar
12.01.2023, 15:40
Avatar
09.12.2022, 23:01
Avatar
30.11.2022, 14:36
Avatar
12.10.2022, 02:45
Avatar
05.09.2022, 03:47
Avatar
29.08.2022, 03:33
Avatar
21.08.2022, 21:55
Avatar
17.08.2022, 22:37
Avatar
16.08.2022, 17:39
Avatar
16.07.2022, 01:12
Avatar
10.07.2022, 03:08
Avatar
28.06.2022, 01:23
Avatar
11.06.2022, 17:26
Avatar
28.05.2022, 23:27
Avatar
20.05.2022, 02:47
Avatar
22.04.2022, 00:10
Avatar
31.01.2022, 02:42
Avatar
23.01.2022, 00:57
Avatar
16.01.2022, 22:01
Avatar
29.12.2021, 02:57
Avatar
14.11.2021, 00:54
Avatar
08.11.2021, 21:08