Freitag, 19. April 2024, 23:07
 
Der Rentenklau ist gestoppt !

Haben die Stimmbürger das Problem gelöst?


Das wuchtige Nein zur Pensionskassenvorlage hat viele überrascht. Offensichtlich ging es in der Debatte kaum um Versicherungsmathematik, sondern um Symbole und Misstrauen.Der Politologe Hans Hirte erklärt in der NZZ seine Sicht zum Kampagnenverlauf und dem Resultat.

Relax-Senf sieht das Resultat so:

Betrachte ich das Resultat von der Seitenlinie aus, erkenne ich durchaus zwei verschiedene Faktoren, die beide Gewicht haben. Die Vorlage wurde klar abgelehnt, eine Klatsche für Bundesrat, Parteien und Wirtschaft. Dies betrachte ich als Fazit durchaus positiv, weil es die Verliererseite zur Standortbestimmung bringen sollte. Die Aufwandsseite bei Löhnen und Investment Management Kosten und vor allem die Gewinnabschöpfung (Verschiebung / Verschleierung) wird von den Versicherten immer schärfer verfolgt und kontrolliert werden. Gut so. Ich bin schon lange sauer, was mir persönlich die Versicherung auf der 3B-Geschäftsbeziehung seit 2002 an Gewinnbeteiligung offeriert. Ist nicht das Papier der Mitteilung wert, während es bis zum 2000 erfreuliche Zusatzerträge waren. Das Ausbleiben von Gewinnbeteiligung habe ich im 2002 und 2003 durchaus verstanden und akzeptiert. Nur seit 2002 hat nie mehr etwas geändert und die Strategie der Versicherungsbranche ist dumm und eine Zumutung. *

Andererseits ist es kurzsichtig und uneinsichtig, wenn die Abstimmungsgewinner meinen mit dem Nein in der Urne sei das Problem gelöst.  Mitnichten. Eine länger alternde Gesellschaft und die Rendite "aus sicheren Anlagen" führen zu mehr und schnellerem Verbrauch der verfügbaren Mittel und die reichen einfach nicht um die Renten nach Vorgabe an der Wahlurne zu bezahlen.

Möglicherweise werden die Beiträge erhöht ! ? etc. Worst case: Firmen-Pensionskassen stellen bei der Pensionierung das Kapital zur Auszahlung zur Verfügung oder offerieren eine Betriebsrente zu Konditionen der Kasse, die man akzeptieren oder ablehnen kann (also Kapital beziehen).

Natürlich bin ich persönlich an mehr Rente interessiert, wie die eindrückliche Mehrheit der Stimmenden. Doch die reale Welt wird nicht mit Wünschen erfüllbar. Das Thema ist nicht vom Tisch. Es liegt lediglich ein Etappenziel bzw. eine Momentaufnahme der Standortbestimmung vor. Die Lösung des Problems erfordert viele grosse Steine und Hürden aus dem Weg räumen. Stimmbürger die sich im Vertrauen zurücklehnen, den Abzockern den Tarif durchgegeben zu haben, sind naiv und begreifen nicht, dass auf Dauer nur verteilt werden kann, was in der Vorratskammer vorhanden ist. Aus den Vorratskammern fliesst bereits heute mehr ab, als heute nachfliesst. Die Rendite von Bundesobligationen als sicherste Anlagekategorie und die Marge auf Hypothekarkredite, reicht nicht aus um dieses grundlegende Problem zu beheben. Der Frust der Versicherten wird schon bald wieder zurückkehren und der Frust der jüngeren Generationen kann sich zu gesundheitlichen Problemen auswachsen. Die Erhöhung der gesetzlichen Alterslimite für die Renten-BERECHTIGUNG wird unausweichlich kommen und weitaus restriktiver gehandhabt werden als seither. Wer z. B. vor 67 dem Arbeitsstress entfliehen will muss über frei verfügbare Rücklagen verfügen sonst geht es nicht. Dies ist keine Schwarzmalerei sondern einfach eine glasklar erkennbare Entwicklung. Nur die Startdaten und Auswirkungskomponenten stehen noch in den Sternen. Aber es wird so sicher passieren, wie ein Auto stehen bleibt, wenn der Tank leer ist.


* Diese Betrachtung wird hier fortgesetzt, da es nichts mit dem Abstimmungsresultat zu tun hat, für einzelne Leser aber von Interesse sein könnte.

Das unfreundliche Kundenverhalten der Versicherung, der Versicherungsnehmer erhält nur den unvermeidbaren, garantierten Anteil, hat bei mir dazu geführt, dass ich dann auch weitere 3a Vorsorge-Sparbeträge nicht mehr der Versicherung gebracht sondern bei der Bank auf ein 3a Vorsorgekonto einbezahlt und im restriktiven Rahmen von Investments in BFG-konforme Fonds, selbst angelegt habe. Selbstverständlich greift auch die Bank ganz uncool bei der Gebührenberechnung, bei Management Fees etc. zu. Aber man profitiert trotzdem echt in den Momenten, wo die Börse gut läuft und die Titel im BFG-Fond Höhenluft schnuppern. Bei der Bank entfällt auch der Zwang feste Beträge – wie bei Vertragsabschluss mit der Versicherung abgemacht – einzubezahlen. Erfüllt man die gesetzlichen Vorgaben kommt man an das 3a Geld bei der Bank auch früher ran, wie an das Geld bei der Versicherung, die gnadenlos zugreift und unverschämte Summen abzieht,  für alle Wochen die vor dem vereinbarten Fälligkeitsdatum liegen.

Posting 18.22
Aktualisiert 18.44

08.03.2010, 18:43 von Relax-Senf | 5259 Aufrufe

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