Freitag, 29. März 2024, 11:28
 

Wenn alles machbar wird !
Jugend- und Männlichkeitswahn




Klar, je mehr mögliche Hightech Operationen seitherige Limiten verschieben, umso mehr müssen die Bezugsregale für Organe jeglicher Art gefüllt sein. Tote junge Menschen werden nicht mehr beerdigt - allenfalls in einer homöopathischer Dosis für den sinnbildlichen Abschied - sondern junge Menschen als Unfallopfer, werden in zunehmendem Masse der kompletten  Widerverwertbarkeit zugeführt. Philosophisch kann man das durchaus als sinnvoll betrachten, wie es das eine Meinungslager bejahend betrachtet während das andere Lager weder Vor- noch Netzhaut entnehmen lassen will; sie wollen ihre Toten unversehrt von Organentnahmen, dem Prozess der Verwesung übergeben. Sinn macht dies auch dort, wo an die Wiederkehr geglaubt wird. Wer möchte es schon riskieren, z. B. als Blinder wiedergeboren zu werden, nur weil Organverwerter zugeschlagen haben.  

Den Aspekt den Fakruechte aufwirft ist der, dass die Widerverwertbarkeit der Spenderorgane, die Zementierung der Mehrklassenmedizin radikal verstärkt. Einen "neuen" Finger oder Zehen, ja sogar eine neue Hand oder einen Fuss, bekommen auch die unteren Einkommensschichten zugeteilt. Die Zuteilung wird dagegen sehr schwierig und dementsprechend seltener für die Versicherten der gesetzlichen Krankenkasse, wenn es um Transplantationsorgane geht, die es pro Spender nur ein Mal auszubauen gibt! Dann regelt der Markt die Preise. Grosse Nachfrage führt zu hohen Preise, für die selbst bei den Privatversicherten die Zusatzversicherung "Organspende aus zertifizierter Quelle erster Güte" gelöst sein muss, damit die Kasse die Kosten übernimmt.

Zementierung der Zweiklassenmedizin wird durch Organspenden radikal verstärkt

Selbst diese Zusatzoption kennt eine Ausnahme. Die Nachfrage nach einem Transplantationspenis, Güteklasse 20- bis 30-jähriges Unfallopfer, ist derart explodiert, dass die Kassen die Notbremse gezogen haben. Vor allem seit ein Transplantationsspezialist bei Stern-TV aufgetreten ist, der überzeugend ausgeführt hat, dass es sich längstens um einen Routineeingriff handelt, wurde eine unerfüllbare Nachfrageflut ausgelöst. Nach der Verkündigung im Fernsehen, dass transplantierte „Penis mit Hoden“ die Lebensspanne von Männern deutlich verlängern, weil pulsierendes Leben alle anderen Organe weckt und stärkt, ist ein unvorstellbarer Begeisterungstaumel ausgebrochen, der mit der wahrnehmbaren Männerfreude verglichen werden kann, wenn Deutschland wieder mal Fußballweltmeister feiert. Man kann nur noch von Jugend- und Männlichkeitswahn sprechen.

Die Mischung aus geschickter Vermarktung durch die Organverwerterindustrie, verknüpft mit dem Lifestyle-Element, eine vorzeigbare Erneuerung arrangiert zu haben sowie der nicht mal von Krankenkassen bestrittene Gesundheitsbonus – bei hirngeschaltetem Einsatz – ließ die Nachfrage explodieren. Die Krankenkassen mussten den Notausgang nehmen und diese Versicherungsleistung vom Versprechungskatalog ausnehmen. Es waren nicht nur die Operationskosten, die diesen Schritt auslösten sondern die unkalkulierbaren Preise für den Einkauf des Transplantationsorgans. Als die Empfänger auch noch eine Funktionsgarantie verlangten, um bei empfundenen Mängeln einen kostenlosen Garantieaustausch einfordern zu können, entstand eine unbeherrschbare  Kostensituation. Verstärkt wurde dieser Druck durch weitere Warnungen der internen Kostenkontrolleure, die darauf hinwiesen, dass damit zu rechnen ist, dass wenn kein hirngesteuerter Einsatz erfolgt, es zu einer massiven Steigerung der Vollkosten pro männlichem Versicherten - bedingt durch mehr Hirnschlagfolgen und Pumpenproblemen - kommen könnte. Beide Vorfälle gehören zur teuersten Kostenkategorie.

Die betriebswirtschaftliche Einsicht, eine nicht versicherbare Ersatzorgankategorie zu schaffen, löste Brainstorming Aktivitäten aus, die zu folgenden Berechtigungsdifferenzierungen führte, um die PR-Aussage „Wir ersetzen alles“ aufrecht erhalten zu können. Austausch von Penis und Hoden, wurden als zwei Transplantationen eingestuft, was von den AGB für die Durchführung im selben Jahr schon immer als nicht versichert gelistet war. Diese Aufteilung, welche hart gesottene Männer noch in Kauf genommen hätten, bewirkte zusätzlich den Wegfall jeglicher Funktionsgarantie  jenseits der Körperfunktion des Wasserlösens.

Ersatzteile aus Afrika sind attraktiv und sexy

Trotzdem, die Nachfrage nach Kostenübernahme war immer noch zu hoch. Der Versicherungsartikel, dass kein Anspruch besteht, einen Penis entsprechend der eigenen Rassenzugehörigkeit zu erhalten, bewirkte anstatt Abschreckung sogar das Gegenteil. Antragsteller fanden es gar attraktiv, mit einem Ersatzteil aus Afrika versorgt zu werden. Erst als die Versicherer verkündeten, die Übernahme der Kosten müsse medizinisch begründet sein und Ersatz gäbe es ausschliesslich aus der zusammengehörenden Altersklasse von Spender und Empfänger, wurde das betriebswirtschaftliche Ziel erreicht. Die Nachfrage brach weg.

Spender und Angehörige werden moralisch unter Druck gesetzt! Zum Schweinegeld-Vorteil der Moralprediger

Fakruechte freut sich über den Fortschritt der Medizin. Sauer stößt ihm auf, dass die Argumente pro Moral und Ethik missbraucht werden, um Spender und Angehörige unter Druck zu setzen, der entschädigungslosen Widerverwertung der Organe zuzustimmen, während die Organverwerter und die Transplantationsspezialisten unanständig viel Geld damit verdienen. Unanständig viel verdienen bedingt eine unanständige Preiskalkulationen, welche normale Personen, mit nur gesetzlicher Krankenversicherung, unanständig benachteiligen.
Wer viel Geld auf dem Konto hat oder in der Luxuskategorie der Privatversicherung abgesichert ist, bekommt jedes gesuchte Organ und dies auch rasch. Nach nicht verstummenden Gerüchten, ist der Organhandel in China ein Riesengeschäft. Die nachfolgende Meldung zur Todesstrafen-Statistik – 5000 Hinrichtungen in China - nährt den Fakruechte Verdacht, dass Funktionäre und Staatsapparat an der Strafjustiz und der Hinrichtungspolitik verdienen.

Fakruechte

         

Welt Online 02.08.2010

Zukunft des Körpers
Baukasten Mensch, die Verlockung moderner Medizin

Medizin und Technik überwinden die Grenzen der Natur: Der menschliche Körper wird zum Baukasten. Aber ist das auch erstrebenswert?

Volltext-Quelle


Spiegel Online 01.08.2010 

Todesstrafen-Statistik
Menschenrechtslobby spricht von 5000 Hinrichtungen in China


Die Initiative gegen die Todesstrafe "Hands off Cain" hat ihren Jahresbericht 2010 vorgelegt, eine schockierende Übersicht über die Henker-Länder dieser Welt. Darin wird ein "dramatischer Anstieg" der Hinrichtungen im Irak festgestellt - und erstmals eine Schätzung zur Dunkelziffer in China genannt.

Volltext-Quelle

 

02.08.2010, 18:29 von Fakruechte | 1269 Aufrufe

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