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Fakruechte

Transferleistungen!

Solidarität ohne Ende?

Über Sinn und Unsinn von Transferleistungen ohne Ende, wurde hinter vorgehaltener Hand schon lange in ganz Deutschland getuschelt! Doch ausgerechnet im Schwabenland, gemäss dem Statistischen Bundesamt in Berlin weiterhin Nr. 1 beim aktenkundigen Wohlstand (vermutlich nur die Spitze des Eisbergs) sowie Spitzenreiter bei der bundesweit gemessenen Produktivität und dem höchsten prozentualen Anteil von amtlich registrierten Schaffern in Relation zur maßgebenden Bevölkerungszahl pro Bundesland, wurde die Political Correctness zuerst ignoriert und eine öffentliche Diskussion betreffend kontinuierlichen Wohlstandsverlust gestartet. Für eine rasch steigende Zahl von Schaffer und Sparer im Musterländle, war die Schmerzgrenze überschritten, denn die eigenhändig und mit beträchtlichen Lebensqualitäts-Opfern erarbeitete Vermögenssubstanz bröckelte.

Die hitzigen Diskussionen machten selbst vor den Kirchgemeinden nicht halt. Allseits geschätzte Kirchgänger fragten an verschiedenen Orten den Pfarrer, ob einem der liebe Gott den Verstand zum Gebrauch gegeben hat oder ob die uneingeschränkte Solidarität auch dann noch zu befolgen sei, wenn zu erkennen ist, dass als Konsequenz die Entstehung eines Unglücks mit biblischen Ausmaßen droht!

Wortführer in der Debatte machten klar, dass nicht ein kompletter Ausstieg aus der Solidarität mit den neuen Bundesländern angestrebt wird, aber die Transferleistungen sollten neu als rückzahlbare Darlehen verbucht werden. Die Initianten dieser vorgeschlagenen Änderung wehrten sich gegen den Vorwurf moralische Blindgänger zu sein mit dem Hinweis, auch innerhalb schwäbischer Familienstrukturen würden grössere Beträge immer nur untereinander ausgeliehen und nicht einfach verschenkt. Die Solidarität dürfe schliesslich nicht die christliche Pflicht aushebeln, auch die Bedürfnisse des Spenders und seine mögliche Wegstrecke bis zur Himmelspforte zu berücksichtigen.

Grosse Geldgeschenke ohne jegliche Auflagen sind in der Art und Weise, wie sie den neuen Bundesländern gemacht werden ein einmaliger Vorgang. Bundeskanzler Kohl musste zweifellos zupacken als sich die historische Chance der Wiedervereinigung anbot. Die Regierung Kohl wusste aber nicht, was für eine Wundertüte die DDR war. So waren auch die Konsequenzen nicht ersichtlich und jegliche wirtschaftliche Entwicklungs- und Aufbau-Planung unterblieb. In dieser Phase war es ein genialer Schachzug oder anders ausgedrückt eine professionelle Marketingleistung, von Kohl und seiner Truppe, mittels so einfacher wie eindrücklicher Lancierung des Begriffs „Solidarität“ alle Machtblöcke unter einem Hut zu vereinigen.

Den alten Verwandten im neuen Osten wurde suggeriert, dass mit dem Beschluss zur grenzenlosen Solidarität bis ans Ende aller Tage, eine Garantie auf dem Silbertablett vorgelegt wurde, durch die das Versprechen betreffend der Schaffung von blühenden Gärten als glaubhaft und rasch umsetzbar erschien. Nicht wenige haben aus Euphorie und durch Fernsehen-genährte-Dummheit daran geglaubt, das paradiesische Leben würde zum nächsten Weihnachtsfest frei Haus geliefert.

Die parlamentarische Opposition wurde mit dem Einigungsbegriff Solidarität ebenfalls in den Sack gesteckt. Ein ernstzunehmender Widerspruch hätte politischen Harakiri bedeutet und war deshalb schlicht nicht manipulierbar.

Als dritter und entscheidender Machtblock blieben die Wähler in den alten Bundesländern. Die zufriedenen und satten BRD-Bürger wurden auf die realisierbaren Glücksgefühle hingewiesen, die durch die direkte Beteiligung an der Gestaltung eines historischen Moments der Weltgeschichte entstehen würden. Waren da Fragen nach den möglichen Kosten opportun oder war solches Gedankengut nicht eher als obszön einzustufen? Nur ein Heilsbringer mit mächtiger Statur und dem Charisma eines bekennenden Apostel der Anspruchslehre auf Wiedervereinigung ohne Rücksicht auf die Kosten, konnte ungestraft verkünden, dass das vom Himmel gefallene Schnäppchenangebot durch sofortige Zustimmung anzunehmen ist. Diesem Handlungsansatz ist auch kritiklos zuzustimmen. Nur bei der Offenlegung der Abschlusskosten für den Besitzerwechsel sowie Nichterwähnung der langen Liste an sofort nötigen Minimal-reparaturen und der Verschleierung der stetigen Unterhaltskosten, ist eine fragwürdige Gebrauchtwagenhändler-Mentalität zu kritisieren.

Von Fakruechte 23.08.2009

Aktueller Nachtrag vom 07.11.2009 

Welt Online 07.11.2009 

Transferzahlungen

Seit Mauerfall flossen 1,3 Billionen Euro gen Osten          (181)
Von Martin Greive und Uwe Müller 7. November 2009, 14:41 Uhr

Seit Anfang 1990 sind netto rund 1,3 Billionen Euro Transferleistungen vom Westen in den Osten geflossen. Das geht aus einer unveröffentlichten Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle hervor, die der "Welt am Sonntag" vorliegt. In den vergangenen zehn Jahren stiegen die Zahlungen sogar noch deutlich.

Volltext-Quelle

23.08.2009, 14:49 von Fakruechte | 753 Aufrufe

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