Fakruechte

Mehr Einsatz, steigender Aufwand für eine kleine Prise Lebensqualität !

Die trockene Aussage, dass der heutige Buchwert der Hauptanlagekategorien mit einem Discount für die Zukunft belastet ist, klang nicht für alle Kunden sofort beunruhigend. Die Brisanz in dieser allgemein gehaltenen Formulierung ist halt nicht sofort erkennbar. Nur jenen Schaffern, die diese Aussage auf „klares Schwäbisch“ übersetzt haben wollten, wurde erklärt: „Was sie a mol für ihrs Zeugs krieget wisset mer erscht am Tag, wo sies hen verkaufa kenna und s’Geld au tatsächlich auf em Konto isch!“  

Für Haus und Hof gibt es in Zukunft tendenziell weniger Geld als seither. Wenig weniger, trifft aber nur auf Häuser in sehr gutem Zustand sowie in ausgesprochen guten, ruhigen Wohnlagen zu. Alle Häuser die diese Grundvoraussetzungen nicht erfüllen, sind nur mit mehr oder weniger großen Abschlägen zu verkaufen. Dieses Marktrisiko betrifft den weitaus größten Teil der Häuslebesitzer.  

Auch was die Anlagen in deutsche Aktien in ein paar Jahren noch wert sind, können selbst die besten Berater nicht wissen, weshalb bei Analyse der Werthaltigkeit für die Zukunftsplanung eventuelle Börsenverluste als eine Möglichkeit zu berücksichtigen sind. Auch Investments in Daimleraktien müssen immer mal wieder als hoch spekulativ angesehen werden. Denkbar ist, dass man mit diesen Wertschriften in den nächsten Jahren eventuell den Klo tapezieren kann! Aber auch die Variante, so viel Geld damit zu verdienen, dass man den Alterswohnsitz in St. Moritz oder Zermatt bar bezahlen kann.  

Wenn die Regierung in Berlin den Wirtschaftsdampfer Deutschland nicht bald wieder auf Kurs bringt, wird der Börsenwert der Aktien weiter markant nachgeben. Dies nachdem die Anleger schon seit Jahren immer wieder mit schlaflosen Nächten für ihre Börsenkäufe abgestraft werden.  

Rückläufige Immobilienpreise, dümpelnde Börsenkurse, aufgeschobene Rentenleistungen, die belastende Ungewissheit über die Beständigkeit sowie den Umfang der medizinischen Versorgung, die zunehmende Kostenübernahme beim Medikamentenbezug und der Abbau bei den Pflegeleistungen, dies alles absorbierte viel Energie zulasten von Entspannung und Erholung. Die gesamte Lebenserfahrung der Nachwuchs-Senioren ist auf den Kopf gestellt. Einfach schlicht nicht mehr gültig! Nicht für alle Bürger, aber für viele in einer Form die als bedrohend empfunden wird!  

Der galoppierende Verlust an Lebensqualität ist täglich spür- und greifbar. Viele fühlen sich immer öfters mit den Lebensbedingungen konfrontiert, wie sie zuletzt vor 60 Jahren geherrscht haben. Mehr Einsatz, steigender Aufwand für eine kleine Prise Lebensqualität, einen Moment Ausgelassenheit und gelegentliches Saugen an der Ampulle mit programmierter Tropfenabgabe zur Kultivierung der statistisch bewilligten Norm-Gesundheit gemäss behördlicher Alterssegment Klassifizierung.  

Gesundheitswesen war das Thema, das geradezu prädestiniert war um der Wut und dem Frust freien Lauf zu lassen ohne schon am hellen Tag etwas über sich und die persönliche Situation preisgeben zu müssen. Plötzlich war es mucksmäuschenstill am Tisch als eine Projektbeteiligte von geheimen politischen Denkmodellen betreffend die bundesweit geplante Errichtung von SFK Stationen erzählte. Die Abkürzung SFK steht für „Spenden finanzierte Krankenbetreuung“. Die Regierung will damit alte Wahlversprechen einlösen, dass alle Kranken mit einer Betreuung durch ausgebildetes Personal bis zum Ableben rechnen können.

Fakruechte

Posting vom 18.11.2009
Aktualisiert 24.11.2009

Spiegel Online 24.11.2009 

Krise der Sozialversicherung

Rente verkommt zum Hungerlohn

Von Sven Böll

Das Rentensystem steht vor dem Kollaps: Ein heutiger Durchschnittsverdiener muss 26 Jahre lang Beiträge zahlen, um später gerade mal ein Einkommen auf Hartz-IV-Niveau zu erhalten. SPIEGEL ONLINE zeigt anhand neuer Berechnungen das Debakel der staatlichen Altersvorsorge.

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