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Fakruechte

„Bestimmt der Staat,
 wann man den Löffel abgeben muss ?“


Die Vitalitätsgiftthemen Rentenabbau und die drohende Entwicklung in Richtung „Bestimmt der Staat – konkret die U-30 – wann man den Löffel abgeben muss“, vergällen zurzeit allen Ü-75 die Restfreude am Endleben. Von dieser Alterslimite sind die Jubilare zwar noch zehn Jahre entfernt. Aber die bereits beschlossenen zwei Jahre Mehrarbeit, die drohende Verschiebung der Hauptlast bei den Gesundheitskosten vom Staat zu den Privaten, nagen bereits heute fürchterlich am Selbstbewusstsein und am Vertrauen in eine lebenswerte Zukunft.  

Es wird gemunkelt, dass es schon Mercedes Besitzer gibt, die aus Geldnöten klammheimlich das Mercedes Herzstück - den Motor - ausgebaut und verkauft haben, während die glänzende Karosse noch immer im Vorgarten steht und weiterhin, nach alter Väter Sitte, jeden Samstag auf Hochglanz poliert wird.  

Mehr Schein als Sein, das wurde zur heiß diskutierten Kernfrage. Beim Auftritt in großer Runde wurde der Schein gewahrt, in kleiner Runde jedoch zugegeben, dass, anders als noch bei der Zusammenkunft im 2006 herumposaunt, der tatsächlich zur Verfügung stehenden Rente, überraschenderweise eine größere Bedeutung im Budget zukommt. Die frühere Behauptung, die Rente würde zur Bestreitung der Spaßkosten dienen, war so nicht mehr gültig. Mit solchen Erkenntnissen mussten sich über Nacht erfolgreiche Schwaben herumschlagen, die tierisch gearbeitet, immer gespart und durchschnittlich erfolgreich einen Teil der Mittel an der Börse angelegt haben.  

Weniger Rente war nicht der eigentliche Auslöser für die Angst vor der Zukunft, wo nicht nur ein gehöriges Quantum an Schatten sondern immer noch ordentlich Herbstsonne auszumachen war. Ein Teil des Schattens war als normale Begleiterscheinung des Alters einzustufen.  

Konkrete Angst lösten die Unwägbarkeiten aus, die von den schattenwerfenden, nicht mehr kalkulierbaren Wohlstandssäulen Generationenvertrag, Solidarität und Sozialer Frieden sowie vom Diät-Kater-Effekt beim Personalabbau in der Wirtschaft ausgingen.  

Die nervigen Rauf-und-Runter-Zyklen waren ein Spiegelbild der Inlandsnachfrage, die wiederum von der „Global Factors“ Nabelschnurversorgung abhängig war. Die Erfolgsdroge für Regierungen und Konzerne, „Globaler Markt“, sorgte in rascher Abfolge für sehr wechselhafte Freud und Leid Schwankungen. Verlässliche Kontinuität als Basis für ausbalancierte Ausgabenplanung war nicht mehr gegeben.  

Weder der Staat noch die Wirtschaft boten verlässlichen, komfortablen Halt. Das war das wirklich belastende Problem. Die Hebelwirkung kam indessen dadurch zustande, dass, bei vielen Schaffern in der Region, der nominelle Buchwert der gehamsterten Vermögenswerte Anlass zur Frage gab: “Ist die Flasche halbvoll oder halbleer!?“  

Die professionellen Finanzberater hatten Mühe ihren Kunden zu erklären, warum die heute zweifelsfrei gute Ausgangslage, zu einer so beschissenen Prognose für die Zukunft umgedeutet wird. Die negative Auswirkungen verursacht durch den Staat, waren – da bekannt – schnell erklärt. Auch noch nachvollziehbar für vermögende Kunden war die Erklärung, dass die Vermögenssubstanz zu einem erheblichen Teil auf einmaligen Sonderfaktoren beruht. Im Klartext, nicht auf erarbeiteten Einkommen sondern auf geerbtem Grundbesitz. 

Der Verkauf der goldwerten Äckerle, während einem lang anhaltenden Nachfrageüberhang gestückelt veräußert, an alte und immer neue Unternehmen sowie an Legionen privater Bauherren, haben für gut gefüllte Kassen gesorgt. Eine Wiederholung dieses Vorgangs zur Wohlstandsschöpfung über Nacht war nicht mehr möglich. Für die Einen weil sie keine Äckerle mehr zu verkaufen hatten und als Schock für die Nochbesitzer, weil der erzielbare Erlös weit weg vom Wunscherlös war. Diese Landeigentümer hatten Phantasiepreise im Kopf abgelegt, wie sie zuletzt vor ca. 7 Jahren bezahlt worden sind.


Fakruechte

22.10.2009, 01:57 von Fakruechte | 776 Aufrufe

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