Es war geistiger Sprengstoff, der in Beate Zschäpes Garage lagerte: das Nazi-Brettspiel Pogromly. Eins der letzten verbliebenen Exemplare dient der Anklage als Beweis für die Ideologie des NSU.

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NSU-Watch,  27. Februar 2014

Ausführliches Protokoll und Erklärung der Nebenkläger-Anwälte

Am heutigen Verhandlungstag sagten zunächst zwei Ermittler aus, die beim BKA Berichte anfertigten. Zunächst zeigte sich, dass  eine lückenlose Abfolge von Wohnungen ermittelt werden konnte, die das Trio nutzte. Anschließend wurde das Spiel “Progromly” in den Prozess eingeführt und detailiert erläutert. Im Anschluss wurde ein BKA’ler gehört, der Erkenntnisse zu Enrico Th. und Jürgen Lä. zusammengetragen hatte, die beide auch aus Jena stammen und vermutlich Böhnhardt aus einem Gefängnis-Aufenthalt kennen.

Zeugen:

  • KHK Tu. (BKA, Übersicht Wohnungen NSU)
  • KK Sch. (“Pogromly”-Spiel)
  • KHK We. (BKA, Erkenntnisse zu Enrico Th. und Jürgen Lä.)

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19.02.14: 86. Prozesstag

SZ, 19. Februar 2014

Bei Neonazis daheim

Dreisitzer, Zimmerpflanze und Reichskriegsflagge: Bevor Beate Zschäpe untertauchte, wohnte sie allein. Im NSU-Prozess sagt ein Beamter aus, der bei der Hausdurchsuchung dabei war - und erinnert sich an zahlreiche Waffen und ein Spiel mit SS-Runen.

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Thüringer Allgemeine, 19. Februar 2014

Zschäpe soll am Tag des Polizeimordes von Heilbronn nur 35 Kilometer entfernt übernachtet haben

München. Beate Zschäpe, die Hauptangeklagte im Münchner NSU-Prozess soll sich am Tag des Polizistenmordes von Heilbronn nur 35 Kilometer entfernt aufgehalten haben. Das geht aus einem Beweisantrag von Nebenklägerin Seda Basay-Yildiz hervor.

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Nebenklage NSU-Prozess, 19. Februar 2014

Noch einmal zum Zeugen Liebau

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NSU-Watch,  4. März 2014

Ausführliches Protokoll und Erklärung der Nebenkläger-Anwälte

Am heutigen Verhandlungstag sagten drei Polizeibeamte aus. Jochen Lo., BKA, und Roberto Tu., Kripo Jena, berichteten von den durch sie durchgeführten Vernehmungen des Frank Li. am 25. Januar 2012. Darin ging es um den Waffenkauf, für den Frank Li. Wohlleben an Andreas Sch. vermittelt haben soll. Konnte sich Li. in der ersten Vernehmung an nichts erinnern, so schloss er dies in der zweiten Vernehmung nicht mehr aus. Norbert Vo., früherer Beamter des Thüringer LKA, der heute beim BKA arbeitet, hatte im Januar 1998 an der Durchsuchungsmaßnahme in der Wohnung der Zschäpe teilgenommen. Zum Ablauf und den Funden, u.a. das Spiel „Pogromly“, sagte Vo. Aus. Die Nebenklage stellt weitere Beweisanträge zum Fall des Mordes an Michèle Kiesewetter in Heilbronn und Nebenklagevertreter RA Daimagüler gibt eine Erklärung zur Aussage der Zeugin Sindy Po. ab.

Zeugen:

  • Jochen Lo. (BKA, Vernehmung Frank Li.)
  • Roberto Tu. (Kripo Jena, Vernehmung Frank Li.)
  • Norbert Vo. (früher TLKA, heute BKA, Durchsuchung Wohnung Zschäpe Januar 1998)

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20.02.14: 87. Prozesstag

N24.de, 20. Februar 2014

Das interessante Schweigen des Max-Florian B.

Ein Helfer der drei NSU-Terroristen hat im Prozess in München seine Aussage verweigert. Frühere Aussagen geben jedoch interessante Einblicke in das Leben des Neonazi-Trios.

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NSU-Watch, 10. März 2014

Ausführliches Protokoll und Erklärung der Nebenkläger-Anwälte

Am heutigen Verhandlungstag ging es ausschließlich um die Angaben des mutmaßlichen NSU-Unterstützers Max-Florian Bu. Bu selbst machte jedoch von seinem Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch, gegen ihn läuft noch ein Ermittlungsverfahren des GBA. Gehört wurde dann ein Beamter, der Bu. am 7. November 2011 vernommen hat. Bei dieser Vernehmung hatte Bu. noch behauptet, nicht zu wissen, wie der NSU an Dokumente auf seinen Namen gekommen ist. Bei den folgenden Vernehmungen durch das BKA am 24. und 25. November 2011, über die der dann gehörte Zeuge berichtete, räumte Bu. jedoch ein, dass die drei Untergetauchten längere Zeit bei ihm gewohnt hätten, dass er Mundlos seinen Personalausweis zur Verfügung stellte, damit dieser sich einen Pass besorgen konnte, und dass er bis 2011 immer wieder Kontakt v.a. zu Mundlos hatte.  

Zeugen:

  • Max-Florian Bu. (mutmaßlicher NSU-Unterstützer, u.a. Unterbringung in Chemnitz 1998)
  • Jörn Pe. (Kripo Gotha, Vernehmung von Max-Florian Bu. am 7. November 2011)
  • Christian Vi. (BKA, Vernehmungen von Bu. am 24. und 25. November 2011)

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25.02.14: 88. Prozesstag

SZ, 25. Februar 2014

Der Zeuge aus der Telefonkabine

Als Halit Yozgat in seinem Internetcafé in Kassel erschossen wurde, war er nicht allein. Ein Zeuge sah kurz nach dem Mord einen Mann aus dem Laden gehen. Die Beschreibung könnte auf Uwe Mundlos oder Uwe Böhnhardt passen - allerdings auch auf einen hessischen Verfassungsschützer.

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tagesspiegel.de, 25. Februar 2014

Angeklagter Wohlleben erneut belastet

Der Ex-Vizechef der Thüringer NPD wurde mit einer neuen Zeugenaussage belastet. Die Bundesanwaltschaft wirft Wohlleben, der seit seiner Festnahme schweigt, die Beihilfe zu neunfachem Mord vor.

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NSU-Watch, 10. März 2014

Ausführliches Protokoll und Erklärung der Nebenkläger-Anwälte

In der ersten Vernehmung des heutigen Prozesstages, sagte die ZeuginIngeborg Christine H. aus. Sie schilderte die Anmietung von Wohnmobilen, die durch den Angeklagten Holger G. getätigt worden sein sollen. Im Fokus stand eine Anmietung im April 2007, im Zeitraum des Mordes an Michèle Kiesewetter. Anschließend folgte die Befragung des Polizeibeamten Karsten Ro., der über die Aussagen des Zeugen Sh. berichtete. Sh. hielt sich zum Zeitpunkt des Mords an Halit Yozgat am Tatort, dem Internetcafé in Kassel, auf. Danach folgte die Zeugenaussage des LKA-Beamten Steffen Be., der die Vernehmung von Andreas Sch. zur Beschaffung und Übergabe der Ceska-Pistole schilderte. Zuletzt stellte die BKA-Beamtin Ellen Bu. Erkenntnisse über einen Telefonkontakt Andreas Sch.s vor.

Zeug_innen:

  • Ingeborg Christine H. (Wohnmobilanmietungen)
  • Karsten Ro. (PP Nordhessen, Mord an Halit Yozgat, Aussagen des Zeugen Sh.)
  • Steffen Be. (LKA Thüringen, Vernehmung von Andreas Sch.)
  • Ellen Bu. (BKA Wiesbaden, Vernehmung von Andreas Sch.)

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26.02.14: 89. Prozesstag

tagesschau.de, 26. Februar 2014

Eine Zeugin mit Erinnerungslücken

Überraschend hat die Zeugin Mandy S. im NSU-Prozess ausgesagt. Sie steht unter dem Verdacht, das Trio um Beate Zschäpe unterstützt zu haben. Aber sie will Zschäpe nicht erkannt haben. Und auch sonst konnte sie sich an vieles nicht erinnern.

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SPON, 26. Februar 2014

Mandy S. trifft Mandy S.

Beate Zschäpe trat in ihrer Zeit im Untergrund zwischenzeitlich unter dem Namen von Mandy S. auf. Jetzt sagte die Frau, deren Identität die mutmaßliche Terroristin vorübergehend annahm, im NSU-Prozess aus - und konnte sich dabei an etliche Details nicht mehr erinnern.

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NSU-Watch, 11. März 2014

Ausführliches Protokoll und Erklärung der Nebenkläger-Anwälte

Zunächst sagte ein Waffensachverständiger des BKA zur Identifizierung von Pistolen aus. Er konnte anschaulich darstellen, dass die Ceska 83 aus dem Brandschutt eindeutig die Tatwaffe bei der Mordserie ist. Auch die Waffen, die in Heilbronn verwendet wurden, konnten anhand der individuellen Spuren identifiziert werden. Am Nachmittag kam es dann zur Aussage der mutmaßlichen NSU-Unterstützerin Mandy St. Sie gab an, den ihr angeblich unbekannten Drei die leerstehende Wohnung ihres Freundes vermittelt zu haben. Näher gekannt will St. sie aber nicht haben, ebenso wenig weitere Details. Auch ihre eigene Rolle in der Nazi-Szene spielte St. völlig herunter, um Politik sei es erst später gegangen.

Zeugin und Sachverständiger:

  • Ruprecht Nennstiel (Waffensachverständiger BKA)
  • Mandy St. (mutmaßliche NSU-Unterstützerin)

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27.02.14: 90. Prozesstag

Welt OL, 27. Februar 2014

Die braunen Liebschaften der Mandy S.

Im NSU-Prozess geht Richter Manfred Götzl die Ex-Freunde der Zeugin Mandy S. durch. So wird deutlich, wie tief die 38-jährige in die Szene verstrickt war. Neonazi Ralf Wohlleben bekommt derweil Besuch.

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BR, 27. Februar 2014

"Die vom Verfassungsschutz mag ich nicht"

BR-Reporterin Mira Barthelmann hat den 90. Verhandlungtag im NSU-Prozess begleitet. In ihrem Tagebucheintrag schildert sie, wie sich zwei einst Verbündete keines Blickes würdigen. Und wie schmal der Grat zwischen Widersprüchen und Schweigen sein kann.

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NSU-Watch,  13. März 2014

Ausführliches Protokoll und Erklärung der Nebenkläger-Anwälte

Mandy S. musste heute den zweiten ag in Folge aussagen. In ihren Aussagen wurde deutlich, wie gut sie in der militanten sächsischen und Nürnberger Neonazi-Szene vernetzt war und wen sie alles kannte. In ihrer Nürnberger Zeit konnte St. Kontakte zur Fränkischen Aktionsfront aufbauen. Angeblich auf Anregung von Thomas Starke unterhielt sie Briefkontakt zu inhaftierten Neonazis über die HNG und schrieb auch mit einem inhaftierten Neonazi einen Beitrag im Fanzine “Landser”. Die drei Untergetauchten aus Jena will sie hingegen nicht gekannt haben und nur wenige Male in der Wohnung von Max-Florian Bu. getroffen haben.

Zeugin:

  • Mandy St. (mutmaßliche NSU-Unterstützerin)

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11.03.14: 91. Prozesstag

Welt OL, 11. März 2014

Wie übersah Andreas T. die Leiche hinter dem Tisch?

Ausgerechnet Ex-Verfassungsschützer Andreas T., der zur Tatzeit im Internetcafé von Halit Yozgat saß, will nichts gehört und gesehen haben. Er wurde gar verdächtigt. Doch seine Kollegen schützten ihn.

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FR, 11. März 2014

Vater von NSU-Opfer das Wort entzogen

Ismail Yozgat, Vater des Kasseler NSU-Opfers, wird beim Prozess das Wort entzogen. Er fand seinen Sohn in seinem Blut liegend, erschossen von den Nazi-Terroristen des NSU. Als er vor Gericht das Wort ergreifen will, wird er unterbrochen - wegen der Strafprozessordnung.

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NSU-Watch, 17. März 2014

Ausführliches Protokoll und Erklärung der Nebenkläger-Anwälte

Am heutigen Prozesstag ist das Hauptthema der Mord in Kassel und die Rolle des Andreas Te. Werner It. vom Polizeipräsidium Nordhessen sagt zur videografischen Rekonstruktion des Weges, den Andreas Te. am 6. April 2006 durch das Internetcafé zurücklegte, aus. Jutta E., Kollegin des Andreas Te. beim LfV Hessen, wird vor allem durch Vertreter der Nebenklage intensiv befragt. İsmail Yozgat, Vater des Mordopfers Halit Yozgat, wollte eine Erklärung abgeben, wurde dabei aber von Richter Götzl unterbrochen, worauf er seine Erklärung verschob.

Zeug_innen und Sachverständiger:

  • Werner It. (PP Nordhessen, Videoaufnahmen mit Andreas Te.)
  • Dr. Thomas Heinrich (Gutachten zu Martin A.)
  • Jutta E. (Verfassungsschutz Hessen, Kollegin von Andreas Te.)

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12.03.14: 92. Prozesstag

SZ, 12. März 2014

Was der Verfassungsschutz hätte sehen müssen

Warum war ein Verfassungsschützer am Tatort, als Halit Yozgat erschossen wurde? Warum bekam er angeblich nichts mit? Im NSU-Prozess wird sein früherer Chef befragt - aufschlussreich ist dabei ein Video.

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Welt OL, 12. März 2014

Wie man von der Post zum Verfassungsschutz kommt

Im NSU-Prozess sagt der inzwischen pensionierte Ex-Direktor des hessischen Verfassungsschutzes aus. Er gibt ungewollt Einblicke in die unglaublichen Zustände bei einem deutschen Geheimdienst.

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SPON, 12. März 2014

Ex-Verfassungsschutzchef im NSU-Prozess: "Wir wussten ja nicht, um was es hier ging"

Der frühere hessische Verfassungsschützer Andreas T. war bei einem NSU-Mord am Tatort, will aber nichts mitbekommen haben. Vor Gericht konnte nun auch sein ehemaliger Chef nicht für Aufklärung sorgen. Er verteidigte das Vorgehen seiner Behörde.

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NSU-Watch,  18. März 2014

Ausführliches Protokoll und Erklärung der Nebenkläger-Anwälte

Heute wurde der ehemalige Direktor des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz Lutz Irrgang vernommen. Es ging um Gespräche zwischen Irrgang und Andreas Te. nach dem 06.04. 2006, an dem Halit Yozgat in seinem Internetcafé ermordet wurde. Zudem ein weiteres Mal der Mitarbeiter Andreas Te des Landesamtes für Verfassungsschutz, der noch einmal geladen wird.

Zeugen:

  • Lutz Irrgang (ehemaliger Direktor des hessischen Verfassungsschutzes)
  • Andreas Te. (Ex-Verfassungsschützer, zum Tatzeitpunkt des Mordes an Halit Yozgat am Tatort)

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13.03.14: 93. Prozesstag

tagesspiegel.de, 13. März 2014

Hass auf Juden und Ex-Kanzler

Die frühere Freundin des Neonazis André K. gibt im Verhandlungssaal des Münchener Oberlandesgerichts einen finsteren Einblick in die braune Szene. Sie berichtet von einer Geburtstagszeitung. Ein zynisches Heftchen, in dem auch von einer Todesliste mit potentiellen Opfern die Rede ist.

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SWR, 13. März 2014

Angehöriger von NSU-Opfer will Familien Böhnhardt und Mundlos die Hand zur Versöhnung reichen

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NSU-Watch, 26. März 2014

Ausführliches Protokoll und Erklärung der Nebenkläger-Anwälte

Der Verhandlungstag beginnt mit einer Erklärung İsmail Yozgats, des Vaters des in Kassel ermordeten Halit Yozgat. Als einzige Zeugin wird Jana J. vernommen zu der Zeit um 1998 in Jena und zu ihrer Beziehung zu André Kapke, Zschäpe, Mundlos, Böhnhardt und Wohlleben. Jana J. hat gemeinsam mit Wohlleben die „Geburtstagszeitung“ für André Kapke erstellt.

Zeugin:

  • Jana J. (Umfeld von Jenaer Neonazis in den 90er Jahren)

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